Ein Pensionist krachte schon am 17. Juni mit seinem Opel in die Trafik von Erich G. in Bruckneudorf im Burgenland. Der Trafikant kämpft seither um seine berufliche Existenz. Denn die Eingangstür wurde aus der Verankerung gerissen, ein 200 Kilo schwerer Automat flog durch den Verkaufsraum. Überall Scherben, Trümmer, Chaos – doch der Lenker stieg seelenruhig aus dem Auto und fragte: "Kann ich noch schnell Lotto spielen?" Das berichtete der Trafikant nun im Gespräch mit "Heute", auch ein neues Video von dem völlig skurrilen Unfall zeigt die Schockmomente im Detail.
Alles spielte sich kurz vor 8 Uhr ab – auf einem Überwachungsvideo, das "Heute" vorliegt, ist zu sehen, wie der Mann mit seinem Opel in die Trafik donnert, die Verkäuferin schreckt auf. Alles dauert nur wenige Sekunden. Nach dem Crash steigt der Mann seelenruhig aus dem demolierten Auto – und fragt nach einem Lottoschein.
Noch kurioser wurde es angeblich, als die Ehefrau aus dem Auto stieg. "Sie sagte, sie müsse zum Arzt und stieg wieder ein", erzählt Erich G. Gemeinsam fuhren die beiden angeblich ohne Entschuldigung davon. Zurück blieb die Tante von Erich G. Sie war allein im Geschäft, als der Unfall passierte – und stand nach dem Aufprall geschockt zwischen den Trümmern. Ein zweites Video, das ebenfalls "Heute" vorliegt, zeigt wie ihr der Schreck ins Gesicht geschrieben steht.
Laut dem Trafikanten handelt es sich bei dem Lenker um einen Pensionisten, der offenbar Gas und Bremse verwechselt hatte. Das Auto raste direkt in das Geschäft. Nur Sekunden zuvor hatte ein Polizist die Trafik verlassen. "Wenn da jemand vor dem Automaten gestanden wäre, hätte das tödlich enden können", sagt der Trafikant. Der 200 Kilo schwere Automat war fest mit dem Boden verschraubt – und wurde dennoch mehrere Meter weit weg geschleudert. Der gesamte Eingangsbereich wurde zerstört, das Geschäft derzeit unbenutzbar.
Die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend. Der Sachschaden liegt laut Erich G. bei rund 25.000 bis 30.000 Euro, hinzu kommen die Einnahmenausfälle. Die Regale mussten leergeräumt, der Eingang mit Alublech vernagelt werden. Fünf Tage lang hatte die Trafik komplett geschlossen.
Aktuell läuft der Verkauf aus einem mobilen Verkaufswagen, der kurzfristig gemietet wurde. Doch auch diese Lösung ist befristet – auf sechs Wochen. In etwa zwei Wochen soll eine neue Eingangstür geliefert werden, um die Trafik zumindest teilweise wieder öffnen zu können.
Ob die Versicherung den Schaden übernimmt, ist noch offen. "Es hängt unsere ganze Existenz daran", so Giffinger. "Wenn der Wagen nicht die Tür, sondern die Wand getroffen hätte, wär’s das für uns gewesen."