Gesundheit

Halbe Weltbevölkerung von Infektionskrankheit bedroht

Auch am Welt-Malaria-Tag, am 25. April 2023, ist laut WHO immer noch fast die Hälfte der Weltbevölkerung von Malaria bedroht.

Christine Scharfetter
Malaria ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die von Parasiten übertragen wird.
Malaria ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die von Parasiten übertragen wird.
Getty Images/iStockphoto

Der Welt-Malaria-Tag lenkt die Aufmerksamkeit einmal mehr auf die gefährliche Infektionskrankheit, die auch heute noch fast die Hälfte der Weltbevölkerung bedroht. So schätzte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zahl der weltweiten Malaria-Fälle im Jahr 2021 auf rund 247 Millionen in 84 endemischen Ländern.

Gegenüber dem Vorjahr war die Fallzahl damit um etwa zwei Millionen angestiegen. Die deutliche Mehrheit der Fälle wurde auf dem afrikanischen Kontinent gezählt. Weltweit sterben jährlich etwa 600.000 Menschen an Malaria, rund drei Viertel von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren.

Lebensbedrohlich

Malaria ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die von Parasiten übertragen wird. Sie tritt vor allem in tropischen und subtropischen Klimaregionen auf und somit überwiegend in Afrika, Asien und Südamerika, wobei Afrika mit etwa 90% der Fälle am meisten betroffen ist. In den vergangenen Jahren sind allerdings auch vereinzelte Fälle von Malaria in Spanien und Griechenland aufgetreten.

Übertragen wird die Infektionskrankheit Malaria von Anopheles-Mücken. Sie sind in der Regel nachtaktiv. Wenn sie einen mit Malaria infizierten Menschen gestochen haben, übertragen sie den Erreger beim Stechen eines anderen Menschen. Eine Ansteckung mit Malaria hängt somit stark vom Mücken-Aufkommen und den Klima-Bedingungen ab. Während der Regenzeit und danach ist eine Übertragung am wahrscheinlichsten.

Typische Symptome

Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Erbrechen und Durchfall. Unbehandelt kann Malaria zu ernsthaften Komplikationen oder zum Tod führen.

In betroffenen Regionen bilden viele Menschen eine teilweise Abwehr gegen einen oder mehrere der vier Malaria-Typen aus. Manche Bevölkerungsgruppen sind jedoch besonders gefährdet, darunter Kinder.

Impfung und medikamentöse Prophylaxe

Für Erkrankte gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, meist auf Basis des Wirkstoffs Artemisinin in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Vorsorge ist der Schlüssel im Kampf gegen Malaria. Insektensprays oder behandelte Moskitonetze sind zwei wirksame Maßnahmen gegen eine Übertragung in Risikogebieten. Für Reisende besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Prophylaxe oder des Mitführens eines Medikamentes im Bedarfsfall.

Seit Jahren wird an einem Impfstoff gegen Malaria geforscht, erst jetzt gibt es erste Erfolge: Das Vakzin RTS,S (auch unter dem Produktnamen "Mosquirix" bekannt) wurde von dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) entwickelt und hat es bisher als einziger Impfstoff durch alle Phasen der Zulassung geschafft. Er ist damit der weltweit erste Impfstoff überhaupt gegen eine parasitäre Erkrankung beim Menschen. Die Impfung soll schwere Krankheitsverläufe verhindern.

Importierte Fälle in Österreich

In Österreich ist Malaria nicht endemisch, allerdings kommt es jedes Jahr zu Einschleppungen von Infektionen durch Reisende. Aus dem Jahr 2020 sind der Spezialambulanz für Impfungen, Reise- und Tropenmedizin in Wien 50 Fälle bekannt.

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