Gesundheit

Tigermücken-Invasion – müssen wir tödliche Viren fürcht

Die exotische Gelsenart kann mit dem Dengue-Fieber einhergehen. Dies darf keinesfalls mit Aspirin behandelt werden!

Nadja Masoner
Die Tigermücke erkennen wir an ihrer weißen Struktur.
Die Tigermücke erkennen wir an ihrer weißen Struktur.
Getty Images/iStockphoto

Die Szenen, die sich Anfang September in Paris abspielten, kennt man sonst nur aus Hollywood-Filmen: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Vororts Colombes sowie eines Viertels des 13. Arrondissements durften ihre Wohnungen nicht verlassen, während Kammerjäger in Schutzkleidung die gesperrten Straßen chemisch säuberten. Anlass dazu hatte ein Mann in der Gegend gegeben, der an dem Dengue-Fieber erkrankt war. Ein Virus, das in bis zu fünf Prozent der Fälle tödlich endet und unkontrolliert durch die mittlerweile auch in Europa weitverbreitete Tigermücke verbreitet wird.

Bis jetzt sind in Österreich noch keine Fälle mit dem Dengue-Fieber bekannt, doch soll man alle Maßnahmen einhalten, um eine Überwinterung der Tigermücke hier im Lande zu verhindern. Bereits 2021 wurde in Graz das erstemal eine Tigermücke gesichtet. 2022 dann in Wien und den anderen Bundesländern in Österreich. Vor allem an den Rändern der Städte, taucht diese Art auf. Gewässer und Wärme ziehen sie, wie auch andere Gelsenart, an. Sie kommen oft sogar in ganzen Schwärmen vor und verbreiten sich enorm schnell.

Gibt es das Dengue-Virus in Österreich schon?

"In Europa, ist es hauptsächlich die Tigermücke, die das Dengue-Virus überträgt", so Sabine Walser vom Landessanitätsrat im "Heute"-Gespräch. Unsere heimische Gelse könne dieses Virus nicht übertragen. Grundsätzlich sei eine Übertragung sehr unwahrscheinlich, da die Tigermücke eine Person stechen müsste, die sich bereits im Ausland mit dem Dengue-Virus infiziert hat. "Und dies allein ist nicht ausreichend, denn die infizierte Person hat nur wenige Tage so viele Viren im Blut, dass die Tigermücke beim Stich genügend davon aufnehmen kann. Danach, braucht es wieder etwas Zeit und hohe Temperaturen, bis die Mücke bei ihrem nächsten Stich ausreichend Viren übertragen könnte. Somit kein Grund zur Sorge - uns fehlen derzeit jegliche Voraussetzungen", berichtet die Expertin.

Sprühen von Pestiziden angebracht?

Aus diesem Grund würde es derzeit auch keinen Grund für gesundheitsfördernden Maßnahmen gegen fliegende Stechmücken hier in Österreich geben. "Derzeit treten keine meldepflichtigen Krankheiten, die anhand von Stechmücken einhergehen, im Lande häufig auf. Deshalb ist diese Maßnahme nicht notwendig, vor allem ist das Virus ja nicht heimisch und Tigermücken treten zurzeit nur lokal in Städten auf."

Warum man jedoch in Frankreich zu Maßnahmen gegriffen hat beantwortet Walser wie folgt: "Frankreich ist im Vergleich zu Österreich ein Land mit überseeischen Staatsgebiet, somit verfügt es über subtropisches Klima, das Österreich hier glücklicherweise nicht zu bieten hat."

Trotzdem nicht überwintern lassen

Dennoch sollte man der Tigermücke in Österreich kein Schlaraffenland bieten: Tigermücken brüten gerne in mit Wasser gefüllten Behältern, daher lautet die wirksamste Schutzmaßname: Jede noch so kleine Wasseransammlung auszuleeren und abzudecken. Zudem, kann man sich selbst mittels Mückengittern vor den Fenstern und einem Mückenschutzmittel in der Gelsenzeit oder einfach langer Kleidung schützen.

Sich selbst schützen ist die einfachste Maßnahme.
Sich selbst schützen ist die einfachste Maßnahme.
Getty Images
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