Gesundheit

Top-Virologin: "Höchste Zeit für neue Corona-Regeln"

Die Zahlen steigen und Experten sehen bereits die nächste Welle auf uns zurollen. Virologin von Laer und Molekularbiologe Elling empfehlen die Maske.

Christine Scharfetter
Eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen sollte bereits jetzt wieder her, um Schlimmeres zu verhindern.
Eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen sollte bereits jetzt wieder her, um Schlimmeres zu verhindern.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Der Sommer ist vorbei und mit dem beginnenden Herbst gibt es für die Corona-Zahlen seit Ende September kein halten mehr. Die Neuinfektionen nehmen zu und hielten sich vergangene Woche konstant auf über 10.000 Fälle pro Tag. Die Regierung sieht offenbar dennoch noch keinen Handlungsbedarf – im Gegensatz zu den Experten. "Es ist höchste Zeit", warnt Virologin Dorothee von Laer gegenüber "Heute".

Vor allem eine Maskenpflicht wäre jetzt aus Sicht vieler Experten bereits sinnvoll. "In öffentlich zugänglichen Innenräumen, einschließlich der Öffis, wäre sie eine milde aber sehr wirksame Maßnahme ", so von Laer.

"Nicht krank oder infektiös in die Arbeit gehen"

Dem pflichtet auch Molekularbiologe Ulrich Elling bei: "Ein gelindes Mittel, das einen selbst und andere schützt." Allerdings betont der Forscher vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), dass eine Maskenpflicht auch konsequent durchgesetzt werden müsste, "ansonsten macht sich das Pandemie-Management weiter unglaubwürdig".

Genauso wichtig ist für ihn aber auch ein anderer Punkt: "Wenn wir was aus der Pandemie lernen sollten, dann, dass man nicht krank oder infektiös in die Arbeit geht und andere ansteckt." Damit spielt der Wissenschaftler auf die aufgehobene Quarantäne für Corona-Infizierte an, die Maske sogar ihren Arbeitsplatz besuchen dürften.

Problem Personalmangel

Natürlich sei es auch in der kommenden Welle wieder sehr unwahrscheinlich, dass die Intensivstation an ihre Grenzen kommen, sind sich beide Experten einig. Doch die Normalstationen und damit das Personal in den Krankenhäuser könnte an ihre Belastungsgrenzen kommen, so von Laer. Und Elling gibt noch bezüglich eines anderen Problems, dass schon im Frühjahr für Tumulte sorgte zu bedenken: "In einigen Bereichen kann es wieder zu Personalmangel kommen."