Sportmix

Mächtigster Mann im Sport: Was Red-Bull-Boss nun macht

Heute Redaktion
Oliver Mintzlaff ist nun für das Red-Bull-Sportsponsoring zuständig.
Oliver Mintzlaff ist nun für das Red-Bull-Sportsponsoring zuständig.
Imago Images

Mark Mateschitz, der Sohn des am 22. Oktober verstorbenen Dietrich Mateschitz, teilte in einem Schreiben an die Mitarbeiter des Energydrink-Herstellers mit, dass künftig ein Dreigestirn den Milliardenkonzern lenken werde. Franz Watzlawick wird CEO Beverage Business, Alexander Kirchmayr als CFO tätig sein und Mintzlaff zum CEO Corporate Projects und Investments werden. Die Aufteilung sei nach Mateschitz´ Willen passiert und auch von der thailändischen Familie Yoovidhya, die 51 Prozent am Unternehmen hält, abgesegnet. Die Mehrheitseigentümer verzichten also darauf, einen Geschäftsführer aus ihren Reihen zu stellen. 

Damit wird Mintzlaff nun der Boss über das große Reich an Sportinvestments von Red Bull, das jährlich 1,6 Milliarden Euro für Marketing-Maßnahmen ausgibt und 320 Millionen Euro direkt in den Sport pumpt. Damit wird Mintzlaff zum mächtigsten Sportmanager. Hier ein Überblick über das Betätigungsfeld des 47-Jährigen.  

Fußball

Der Fußballzweit ist das Steckenpferd des ehemaligen Leichtathleten. Schon seit 2014 ist der heute 47-Jährige im Red-Bull-Kosmos, führt den Verein RB Leipzig seit 2014 und ist seit dem Aufstieg der Sachsen in die deutsche Bundesliga exklusiv für den Klub tätig. Das Fußball-Imperium der Bullen geht aber weit darüber hinaus. Mintzlaff wird künftig auch für Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg und den Schwesternverein Liefering in der 2. Liga verantwortlich sein – oder zumindest für das Sponsoringengagement. Und das, obwohl der Energydrinkhersteller hier nicht Betriebsführer, sondern lediglich Sponsor ist. Die Mozartstädter stehen weitgehend auf eigenen Beinen, setzte der Klub doch in den letzten fünf Jahren stets rund um 100 Millionen Euro um. 

1/14
Gehe zur Galerie
    Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
    Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
    Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

    Allerdings gibt es auch noch weitere Fußball-Abteilungen des Konzerns. Mit den New York Red Bulls betreibt der Konzern einen MLS-Verein, hinzu kommt Bragantino in Brasilien. Der Klub konnte sich zuletzt erstmals für die Copa Libertadores, das Gegenstück zur Champions League in Südamerika, qualifizieren. Die Fußball-Abteilung - gerade in Österreich und Deutschland - konnte sich zuletzt selbst erhalten. Die noch beim Getränkehersteller bestehenden Schulden zahlt RB Leipzig Jahr für Jahr ab. 

    Formel 1

    Die Formel 1 – das wohl spannendste Betätigungsfeld für den nun mächtigsten Sportmanager der Welt. In der Motorsport-"Königsklasse" betreibt der heimische Konzern höchsterfolgreich zwei Teams: Red Bull Racing und den Schwesternrennstall Alpha Tauri. Zuletzt feierte Red Bull Racing mit Max Verstappen zwei Fahrertitel in Serie, die Bullen gewannen auch 2022 die Konstrukteurs-Meisterschaft. 

    Spannend bleibt hier, inwieweit sich Mintzlaff in diesen Bereich einmischen wird, schließlich führte Helmut Marko als Mateschitz-Vertrauter und Red-Bull-Motorsportdirektor die beiden Rennställe, in Zusammenarbeit mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Klar ist aber auch: Seit der Einführung der Budgetdeckelung 2021 ist die Motorsport-"Königsklasse" für Investoren ein lukratives Geschäft geworden. Die Serie boomt - gerade in den USA. Und die Erfolge der letzten zwei Jahre sprechen für Marko. Außerdem wurde mit der Einführung von Red Bull Powertrains - der Motorenabteilung von Red Bull - bereits für das ab 2026 geltende Motorenreglement vorgearbeitet. 

    Wintersport

    Ein wichtiger Zweig für Mateschitz war die Werbung im Wintersport. Marcel Hirscher wurde jahrelang unterstützt, der Konzern beteiligte sich auch an seiner Skimarke "Van Deer". Außerdem gelten Sofia Goggia, Marco Odermatt, Dominik Paris oder Henrik Kristoffersen als Red-Bull-Athleten. Lindsey Vonn wurde auch einst unterstützt. Ebenso verleiht der Energydrinkhersteller auch Snowboard-Queen Anna Gasser oder dem deutschen Skispringer Andreas Wellinger Flügel. Hinzu kommt das klassische Sponsoring des Hahnenkamm-Wochenendes. Am Engagement im Wintersport dürfte sich vorerst wenig ändern – ganz Matteschitz´ Willen entsprechend. Auch wenn sich der Werbewert für den Weltkonzern eher in Grenzen hält. 

    1/25
    Gehe zur Galerie
      Dietrich Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Der Red-Bull-Gründer war der reichste Österreicher, baute ein Sport-Imperium auf. Wir erinnern uns an seine besten Sprüche und Lebensweisheiten.
      Dietrich Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Der Red-Bull-Gründer war der reichste Österreicher, baute ein Sport-Imperium auf. Wir erinnern uns an seine besten Sprüche und Lebensweisheiten.
      GEPA

      Eishockey

      Ein eher kleineres Engagement des Konzerns ist die Investition in zwei Eishockeyvereine. Schon seit 2000 ist Red Bull Salzburg in der höchsten heimischen Liga vertreten, 2009 kam der dreimalige deutsche Meister Red Bull München hinzu. 

      Segeln, Extremsport, E-Sport

      Red Bull unterstützt hunderte Sportler aus verschiedensten Bereichen. Bekanntheit erlangte die Marke vor allem durch das Engagement im Extremsport. Das Red-Bull-Stratos-Projekt, das kürzlich zehnten Jahrestag feierte, bleibt genauso im Gedächtnis wie das Red Bull Air Race oder ähnliche Veranstaltungen. Dass dabei Sportler immer wieder ums Leben kamen, trübt die Bilanz, trotzdem ist eine Abkehr von den Wurzeln des Red-Bull-Sportsponsorings nicht zu erwarten, schließlich gab genau dieses Marketing dem Getränk sein Image. Mintzlaff wird dies wohl fortsetzen. 

      1/20
      Gehe zur Galerie
        Anna Gerhardter ist die Mutter von Dietrich Mateschitz' Sohn Mark Mateschitz.
        Anna Gerhardter ist die Mutter von Dietrich Mateschitz' Sohn Mark Mateschitz.
        Neumayr / picturedesk.com

        Es gibt aber auch neue Zweige. Seit Dezember 2021 ist Red Bull mit dem Schweizer Team Alinghi im Segeln engagiert. Das Ziel ist der Americas Cup. Und das E-Sports-Team "OG", das ebenfalls Red Bull gehört, ist nach den erspielten Preisgeldern gemessen das zweiterfolgreichste Team im E-Sport. Gerade in dieser Wachstumsbranche wird wohl mehr investiert werden. 

        Auf Mintzlaff kommt also ein breites Betätigungsfeld zu. Und das allein im Sport. Mit 15. November tritt der Deutsche seinen neuen Posten an.

        Die Sky-Videos zum Fußball