Zu einem heiklen Einsatz kam es Dienstagabend in der Wiener Donaustadt. Die Polizei wurde gegen 18.45 Uhr zu einer Wohnanlage alarmiert, nachdem ein 30-jähriger Österreicher auf seine gleichaltrige Lebensgefährtin und deren Vater (60) losging. Beide wurden durch Faustschläge verletzt.
Gemeinsam mit dem Kind der 30-Jährigen mussten sie in die Wohnung einer Nachbarin flüchten. Diese verbarrikadierte die Türe und wählte den Notruf. Währenddessen schlug der Angreifer weiter auf die Türe ein und drohte damit, die Menschen dahinter umzubringen.
Als ein weiterer Nachbar das Stiegenhaus betrat, schlug der 30-Jährige auch auf diesen ein. Beamte des Stadtpolizeikommandos Donaustadt fanden den 70-Jährigen kurz darauf sichtlich verletzt am Boden liegend vor.
Der noch anwesende mutmaßliche Täter zeigte sich unkooperativ und so aggressiv, dass er nur unter Einsatz von Pfefferspray überwältigt und vorläufig festgenommen werden konnte. Der Mann hatte zudem die Wohnungstüre der Nachbarin derart beschädigt, dass diese durch Beamte der Sondereinheit WEGA geöffnet werden musste, um die Opfer zu befreien.
Die 30-Jährige und ihr Vater wurden durch die Berufsrettung Wien medizinisch versorgt und konnten anschließend in häusliche Pflege entlassen werden. Der 70-jährige Nachbar wurde von der Berufsrettung Wien mit Kopfverletzungen in ein Spital gebracht. Im Zuge der Amtshandlung wurden zwei Beamte verletzt und mussten in weiterer Folge von ihrem Dienst abtreten.
Der 30-Jährige wurde wegen des Verdachts der mehrfachen Körperverletzung, der Sachbeschädigung, des versuchten Hausfriedensbruchs sowie des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt und der versuchten schweren Körperverletzung angezeigt. Er befindet sich in polizeilichem Gewahrsam.