Nachdem schon heftig spekuliert worden war, ist es seit Dienstag fix: Helmut Marko ist nicht mehr für das Formel-1-Engagement von Red Bull verantwortlich. Der gebürtige Grazer war mit Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz die treibende Kraft hinter dem Formel-1-Engagement der Bullen, Marko war zuletzt vor allem für das Nachwuchsprogramm des Teams verantwortlich. Er formte Stars wie Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo oder Max Verstappen. Nun ist es aus.
Denn der Energydrink-Gigant und Marko einigten sich auf die vorzeitige Trennung. Der Vertrag des 82-Jährigen wäre eigentlich noch für die Saison 2026 gelaufen. Marko entschied sich aber, freiwillig zurückzutreten. Damit widersprach der Grazer auch Berichten, wonach er mit zuletzt getätigten Personalentscheidungen und den Aussagen über Mercedes-Mann Andrea Kimi Antonelli für Unmut bei den Red-Bull-Bossen gesorgt haben soll.
"Ich habe das mit niemandem abgesprochen", sagte Marko im "ORF", berichtete dann vom finalen Gespräch mit Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff am Montag. "Ich habe ihn in Dubai angerufen, es war so eine Art Meisterschaftsessen geplant. Und vor dem Essen haben wir uns getroffen und ich habe ihm meinen Wunsch vorgetragen", erklärte Marko, dass es letztendlich sein Anliegen war, sich in die Formel-1-Pension zu verabschieden. Bereits zuvor hatte der Grazer erklärt, dass die abgelaufene Saison samt knapp verpasstem Fahrer-Titel viel Kraft gekostet habe.
Zunächst sei noch über eine "Teillösung" gesprochen worden, wie der Grazer erklärte. "Ich habe gesagt: Wenn, dann ganz", berichtete Marko. Letztendlich sei auch Chalerm Yoovidhya, der thailändische Mehrheitseigentümer des Dosen-Imperiums, eingebunden gewesen. Die Gespräche seien "amikal" verlaufen.
Nicht anwesend war hingegen Vierfach-Weltmeister Max Verstappen, dessen Mentor und Förderer Marko jahrelang war. "Ich habe ihn am nächsten Tag angerufen. Es war eine gewisse Wehmut vorhanden. Aber alles geht zu Ende, ich habe ihm alles Gute für die Zukunft gewünscht", so Marko. "Es war die innigste Verbindung, die ich je mit einem Fahrer hatte. Wir hatten kaum Meinungsverschiedenheiten", so der Grazer weiter. Und wünschte dem Niederländer viel Glück für seine weitere Karriere.