Über 20 Jahre war Marko aus der Formel 1 nicht wegzudenken. Gemeinsam mit dem Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz hatte der Grazer den Rennstall aufgebaut. Marko war vor allem für das Nachwuchsprogramm der Bullen verantwortlich, er formte Stars wie Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo oder nicht zuletzt Max Verstappen. Am Dienstag wurde der Abgang des bereits 82-Jährigen nun öffentlich. Nachdem Marko Fahrer-Entscheidungen im Alleingang getroffen haben soll – die Beförderung von Arvid Lindblad zu den Racing Bulls und die letztendlich nicht öffentlich kommunizierte Verpflichtung des ehemaligen McLaren-Nachwuchsfahrers Alex Dunne. Hinzu kommen die Kommentare über Mercedes-Star Andrea Kimi Antonelli nach dem Großen Preis von Katar.
All das führte zum vorzeitigen Red-Bull-Aus, ein Jahr vor dem offiziellen Vertragsende. Der Kontrakt wäre noch bis 2026 gelaufen. "Ich gehe im besten Einvernehmen mit Red Bull und werde sicherlich noch das ein oder andere Mal an der Rennstrecke anzutreffen sein. Ich glaube, das Team ist sehr gut aufgestellt und ich hinterlasse auch sicher keine Chaostruppe", betonte Marko gegenüber der "Kleinen Zeitung".
Gleichzeitig führte der bereits 82-Jährige auch aus, warum sein Abschied so plötzlich erfolgte. Gerade die letzte Saison habe viel Kraft gekostet. "Ich war in dieser Saison der Erste und dann gemeinsam mit Gianpiero Lambiase auch der Einzige innerhalb des Teams, der noch an diesen WM-Titel von Max Verstappen geglaubt hat", meinte der Grazer. Er sei mit "großem Enthusiasmus und Engagement" involviert gewesen, deshalb sei der verpasste Titel dann auch "eine riesige Enttäuschung" gewesen. "Aus dieser Enttäuschung heraus ist die Entscheidung gereift, dass jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen ist, um sich zurückzuziehen", meinte Marko.
Als Red-Bull-Motorsportkonsulent pflegte der Grazer ein besonders enges Verhältnis zu Vierfach-Champion Verstappen, förderte den talentierten Niederländer früh. Dieser wiederum stützte Marko, als im Red-Bull-Machtkampf mit Ex-Teamchef Christian Horner im Frühjahr 2024 die Suspendierung des Steirers im Raum stand. Nun muss Verstappen alleine weitermachen. "Ich würde sagen, dass er schon etwas traurig darüber war", meinte Marko.
An der Zukunft des nun 28-Jährigen im Bullen-Stall gebe es nun aber keinerlei Zweifel. Bis zu einer Änderung in Markos Vertrag hätte Verstappen den Rennstall bei einem Abgang des langjährigen Mentors ebenso verlassen können. "Max will nicht nur Erfolg haben, sondern er will Erfolg in einer harmonischen Umgebung haben. Wenn er das nicht mehr hat, dann hört er vom einen auf den anderen Tag auf", erzählte Marko.
Seine Stelle selbst wird vorerst nicht nachbesetzt. Wer künftig für das Bullen-Nachwuchsprogramm verantwortlich ist, bleibt offen.