Die 6.000-Euro-Affäre um die gestohlene Uhr einer Sozialhilfeverbands-Direktorin in OÖ hatte hohe Wellen geschlagen. FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch sprach sogar von einem "Schlag ins Gesicht für jeden Bürger, der auf soziale Leistungen angewiesen ist" – mehr dazu hier.
Weil die abhandengekommene Breitling-Uhr der Funktionärin angeblich von "hohem emotionalem Wert" war – es handelte sich um ein Hochzeitsgeschenk ihres Gatten –, entschied der Vorstand der werten Dame den Wert der Uhr vollständig zu ersetzen. Eine Vorgehensweise die vom Obmann als rechtlich zulässig verteidigt wurde, wir berichteten.
Das Gremium, das größtenteils aus Bürgermeistern besteht, gab die 6.000 Euro für die Direktorin Schaden, die ohne ihr Verschulden Schaden erlitt, aus Verbandsmitteln frei. Nach dem "Heute"-Bericht über die Affäre verkündete die Direktorin umgehend ihren Verzicht auf das Geld – "um Diskussionen in Verantwortung für den Ruf des Sozialhilfeverbandes zu vermeiden."
Der eigentliche Skandal sei jedoch der alleinige Versuch, die Kosten für eine persönliche Luxus-Uhr dem Steuerzahler und den vielen Altersheim-Bewohnern umzuhängen, schwingen Kenner der Causa die Moralkeule – auch weil besagte Chefin wahrlich nicht am Hungertuch nage.
Laut "Heute"-Infos soll ihr Gatte als Vorstand eines großen Konzerns knappe 100.000 Euro monatlich (!) zum gemeinsamen Familieneinkommen beitragen. Die Direktorin selbst fährt täglich im dicken Mercedes-SUV vor, verbrächte die Feiergage vorzugsweise vorzüglich in Luxus-Ressorts im Süden.
Eine Ersatz-Uhr um 6.000 Euro wäre also durchaus aus privater Kassa leistbar gewesen – gerade im Hinblick auf die Vorbildfunktion der Funktionärin, die mit Mitarbeitern durchaus streng umgehen soll. Indes könnt die brisante Breitling-Affäre nun sogar ein juristisches Nachspiel haben: Eine Anzeige wegen Untreue soll vorliegen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jedoch (noch) nicht. Die Unschuldsvermutung gilt.