EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen macht einen Rückzieher: Die geplante Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten wird verschoben.
Beim EU-Gipfel in Brüssel informierte sie die Staats- und Regierungschefs, dass das Abkommen erst 2026 unterzeichnet werden könne, wie die Nachrichtenagentur von mehreren Diplomaten erfuhr. Der Grund: Es fehlt an Rückhalt im EU-Rat.
Frankreich, Italien, Polen und Ungarn blockieren derzeit das Abkommen, das die EU mit Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay abschließen will. Dabei galt von der Leyens Zeitplan als ambitioniert – sie wollte den Deal ursprünglich am Samstag bei einem Gipfeltreffen in Brasilien fixieren.
Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva zeigte sich gesprächsbereit. Er bestätigte, dass Italiens Premierministerin Giorgia Meloni um mehr Zeit gebeten habe – konkret "eine Woche, zehn Tage, maximal einen Monat". Danach sei Italien laut Lula "bereit zu unterschreiben".
Meloni wiederum ließ ausrichten, dass Italien grundsätzlich nicht gegen den Deal sei – aber erst unterschreiben werde, wenn "die Landwirte die notwendigen Antworten bekommen". Welche das genau sind, blieb offen.