"Wir leben in einem Land, in dem Buben und Mädchen gleichberechtigt, ohne Zwänge aufwachsen sollen", sagt Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Freitag und fügt an: "Dabei hat das Kopftuch auf den Köpfen der jungen Mädchen nichts verloren."
Denn, so die ÖVP-Politikerin im Originalwortlaut: "Es ist ein Zeichen der Unterdrückung. Ich habe als Frau und Mutter zweier Töchter nicht jahrzehntelang für Gleichberechtigung gekämpft, um mir jetzt das Gegenteil erklären zu lassen."
Mikl-Leitner, einst von den Freiheitlichen noch als "Moslem-Mama" verschmäht, ist mittlerweile mit den Blauen in Niederösterreich in einer Koalition. In der aktuellen Kopftuch-Debatte gibt sich die 61-Jährige kompromisslos:
"Wir müssen den Mut haben, unsere Werte zu verteidigen: Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Kinderschutz."
Zuvor hatte schon Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP), argumentiert: "Ein achtjähriges Mädchen ist einfach ein Kind – kein Sexobjekt, das versteckt werden muss." Denn, so Plakolm weiter: "Ein Kind soll spielen, klettern, schwimmen, träumen und lachen dürfen – nicht verschleiert, nicht kontrolliert, nicht bewertet werden."
Das Kopftuch in jungen Jahren könne die psychische Entwicklung beeinträchtigen, sagte Plakolm, und Mädchen früh in Rollen drängen, die ihnen die Freiheit nehmen würden, "selbst zu entscheiden, wer sie sein wollen."
Fast wortgleich argumentiert Mikl-Leitner nun am Freitag: "Mädchen sollen genauso wie Buben lachen, lernen und träumen können - und nicht durch ein Kopftuch bevormundet und unterdrückt werden. Schützen wir die Freiheit unserer Mädchen. Jetzt."