Der nächste E-Scooter-Unfall sorgt für Kopfschütteln in Oberösterreich: Am Donnerstagabend gegen 21.45 Uhr krachte in Braunau ein 19-jähriger Rumäne mit seinem Scooter gegen einen Baum – mit dabei: ein 11-jähriger Bub, der verletzt wurde.
Der junge Lenker war in Braunau auf einem Geh- und Radweg von Haiden Richtung Neue Heimat unterwegs, als ihm Fußgänger entgegenkamen. Um ihnen auszuweichen, lenkte er stark nach rechts – und prallte gegen einen Baum. Beide trugen keinen Helm. Der Bub wurde vom Scooter geschleudert und musste mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus Braunau gebracht werden. Der 19-Jährige blieb unverletzt.
Der Unfall reiht sich in eine Serie schwerer Vorfälle mit E-Scootern: Erst vor wenigen Wochen verunglückte in Schlierbach ein 14-jähriges Mädchen tödlich. Seither tobt eine Debatte über die Sicherheit. SPOÖ-Chef und Landesrat Martin Winkler forderte gegenüber "Heute" eine Helmpflicht, auch der Linzer Verkehrsreferent Martin Hajart (ÖVP) spricht sich für strengere Regeln aus.
Auch auf Bundesebene wird in der Regierung (sie kämpft mit einem Umfragetief - mehr hier) bisher aber nur diskutiert: Ein Entwurf von Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) sieht eine Helmpflicht für E-Bikes und E-Scooter vor. Die NEOS lehnen eine generelle Pflicht aber ab. Die ÖVP will eine Beschränkung der Helmpflicht nur auf E-Scooter. Wie "Heute" aus Regierungskreisen in Wien erfahren hat, laufen derzeit Gespräche, das Thema werde immer wieder diskutiert. Eine Lösung ist aber nicht in Sicht.
Zustimmung für Verschärfungen kommt vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), das bereits 2023/2024 veröffentlichte, dass bei E-Bikes 59 Prozent der tödlich verunglückten Personen ohne Helm unterwegs waren – bei E-Scooter-Toten waren es sogar 90 Prozent.
