Ein 25-jähriger Steirer musste sich am Donnerstag am Landesgericht Leoben verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine Eltern wiederholt bedroht und verletzt zu haben, unter anderem mit einem Hirschgeweih, einer Bratpfanne und einem Metallrohr. Auch die 93-jährige Großmutter soll er mit einer ungeladenen Gasdruckpistole bedroht haben.
Die Gewaltausbrüche endeten erst nach einem Polizeieinsatz, bei dem der 25-Jährige von den Beamten am Boden fixiert werden musste, da er sich zuvor heftig gewehrt hatte. Im Anschluss beschuldigte er die Polizisten, ihn misshandelt zu haben, was sich jedoch als unbegründet herausstellte. Laut Gutachten stand der Mann bei den Taten unter Alkoholeinfluss, berichtet die "Kleine Zeitung".
Die Anklage umfasst daher nicht nur gefährliche Drohung und Körperverletzung, sondern auch Verleumdung. Im Prozess gab der Angeklagte "Stress" als Grund an. Er sprach von familiärer Überforderung, und es kam zu Konflikten, weil sein Vater seine Homosexualität nicht akzeptierte und ihn regelmäßig beschimpfte. Der Pflichtverteidiger ergänzte, dass es zudem zu einem Übergriff in der U-Haft durch einen Zellgenossen kam.
Am Ende der Verhandlung legte der Angeklagte ein umfassendes Geständnis ab. "Es tut mir sehr leid", sagte er. Sein Verteidiger betonte, dass sein Mandant inzwischen wieder einer geregelten Arbeit nachgehe und sich stabilisiert habe. Der 25-Jährige wurde zu 15 Monaten Haft verurteilt, davon zwei Monate unbedingt. Da er diese bereits in U-Haft verbüßt hat, muss er nicht zurück ins Gefängnis. Die Probezeit beträgt drei Jahre.
Zusätzlich ordnete das Gericht an, dass sämtliche Auflagen strikt einzuhalten sind. Dazu zählen die regelmäßige Vorlage von "CDT-Werten", die Rückschlüsse auf chronischen Alkoholkonsum zulassen, der Nachweis über die Teilnahme an Psychotherapie und die Betreuung durch die Bewährungshilfe.