Handkuss, Knicks und Tischmanieren – das bringt Ingrid Schediwy-Fuhrmann ihren jungen Kursteilnehmern in den Netikette-Kursen in der Beletage des "Schwarzen Kameel" bei. Die Kinder zwischen 11 und 16 Jahren lernen hier die wichtigsten Benimmregeln, sogar einige Handküsse werden verteilt – allerdings nicht ganz ohne Kichern.
Nachdem die Aufregung um den Handkuss abgeklungen war, standen die wichtigsten Restaurantregeln auf dem Programm. Fragen wie "Wer setzt sich in einer Gruppe zuerst an den Tisch?" oder "Wohin gehört die Serviette während des Essens?" ließen viele Kinderhände in die Höhe schnellen. Einige der jungen Teilnehmer hatten bereits mehrere Kurse bei Schediwy-Fuhrmann besucht.
Dann hieß es: selbst ausprobieren. Um die richtige Haltung bei Tisch zu üben, bekamen die sechs Kinder je einen Teller unter jeden Arm geklemmt, ein weiterer Teller wurde auf dem Kopf balanciert. Mit einer Hand galt es nun, ein Glas zum Mund zu führen – ohne dass ein Teller verrutschte oder gar zu Boden fiel. Das gelang nicht immer und sorgte zwischendurch für einige Lacher.
Die zweite Lektion widmete sich dem Spaghettiessen. Lila Schnüre ersetzten die Nudeln, die mit eleganten Bewegungen auf die Gabel gedreht werden mussten – selbstverständlich ohne Hilfe eines Löffels. Falls hierbei einmal gepatzt wurde, wurde auch gleich besprochen, wo die Serviette richtigerweise liegen muss. Auch hier waren sich alle einig: "Auf dem Schoß!"
Normalerweise gilt in Schediwy-Fuhrmanns Kursen eine weitere strikte Regel: "Das Handy gehört nicht auf den Tisch!" Doch in diesem Kurs wurde eine Ausnahme gemacht: Alen Velagić von Safer Internet war zu Gast und brachte den Kindern den Umgang mit dem Internet und den sozialen Medien näher. Gefahren im Netz wurden ausführlich beleuchtet – genauso wie der Schutz der Privatsphäre, Fake News sowie der Umgang mit Nachrichten online und offline. Für drei Stunden Kurs zahlen Eltern 210 Euro.