Die Aquanum GmbH mit Sitz in Linz-Pichling hat am Mittwoch ein Sanierungsverfahren am Landesgericht Linz beantragt. Das Unternehmen, das sich auf schnelle Badezimmersanierungen spezialisiert hat, ist mit rund 590.000 Euro verschuldet – dem gegenüber stehen lediglich etwa 100.000 Euro an Vermögen.
Gegründet wurde Aquanum im Jahr 2016, der erste Schauraum entstand kurz darauf in Enns (Bez. Linz-Land). Doch ab 2022 ging es laut KSV dann recht rasch bergab: Der akute Fachkräftemangel traf das Handwerk mit voller Wucht.
"Zugespitzt hat sich die Lage, als eine Schlüsselkraft nicht mehr zur Arbeit erschien und dadurch Aufträge an Subunternehmer vergeben werden mussten, die die Qualität nicht gewährleisten konnten", so der KSV1870 in einer Aussendung gegenüber "Heute".
Die Folge: Qualitätsmängel, ein ramponiertes Image und Forderungen nach Schadenersatz.
Trotz Einsparungen im Herbst 2024 konnte die Insolvenz nicht mehr abgewendet werden. Das Unternehmen ist laut KSV1870 derzeit geschlossen. Geschäftsführer Martin Kaserer hofft dennoch auf einen Neustart: Gläubigern wird ein Sanierungsplan angeboten, der 20 Prozent Rückzahlung innerhalb von zwei Jahren vorsieht.
Geplant ist ein Neustart mit verändertem Geschäftsmodell – künftig will man sich nur noch auf die Planung und den Materialverkauf konzentrieren. Die Ausführung sollen externe Firmen übernehmen, die direkt mit den Kunden abrechnen. Die erste Gläubigerversammlung findet am 12. Dezember, die Abstimmung über den Sanierungsplan am 16. Jänner 2026 statt.
Der KSV1870 konnte die Angaben des Unternehmens bisher noch nicht vollständig prüfen – die Zeit sei zu knapp gewesen.