Prominenter Club hilft mit!

Nach Club-Übergriffen – Leni (23) macht Feiern sicherer

Für viele ist das Fortgehen in Clubs schon lange kein reines Vergnügen mehr. Vor allem Frauen fühlen sich oft unwohl. Wienerin Leni hat eine Lösung!
Jana Stanek
06.06.2025, 07:30
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Egal ob Catcalling, K.-o.-Tropfen im Drink oder ungewolltes Antanzen – beim Fortgehen im Club kann es schnell unangenehm und sogar gefährlich werden. Leni (23) hat das selbst schon oft genug erlebt, hatte irgendwann genug davon. Im Zuge des Caritas-Projektes STAR*K erfand sie hierfür Lösung und kreierte kurzerhand ihre eigene Website. Sogar der bekannte Wiener Club U4 Vienna unterstützte das Projekt.

Fortgehen immer bedrohlicher

"Das Fortgehen für Frauen und junge Mädchen soll wieder etwas Positives und vor allem Sicheres werden", wünscht sich Leni. Sie selbst hat schon öfter erlebt und mitbekommen, dass es beim Fortgehen zu unangebrachten Szenen gekommen ist: "Da passiert oft viel Gewalt", weiß die 23-Jährige. "Ich habe schon Catcalling erlebt und dass mir Betrunkene nachgebrüllt haben, ungefragtes Angreifen, ungefragtes Drinks ausgeben", nennt die Wienerin nur einige Beispiele. Wie viele Gedanken Frauen sich beim Fortgehen oft machen, glauben viele nicht: "Wenn man von der Toilette zurückkommt, muss man überlegen, ob man das Getränk noch weitertrinkt", erzählt sie. Oftmals ist die Angst groß, dass jemand in der Zwischenzeit etwas in den Drink gekippt haben könnte.

Um die Erfahrung des Feierngehens für alle wieder angenehmer zu machen, rief Leni mit zwei weiteren Personen ein Projekt ins Leben. Sie war eine der Teilnehmerinnen des letztjährigen STAR*K-Projektes der Caritas. Hier wird sich dem Thema "Sensibilisierung gegen Gewalt an Frauen" gewidmet. Im Zuge von gemeinsamen Workshops entstehen so Projekte, die genau auf dieses Thema aufmerksam machen sollen.

Lenis Lösung

Zu dritt entwickelten Leni und zwei weitere Teilnehmende eine Website. Das Konzept lautet wie folgt: Auf der Website werden drei Bilder angezeigt, alle haben das Thema "Konsens beim Fortgehen". Erst, wenn man sich alle drei Seiten durchgelesen hat, kommt man am Ende zu einem QR-Code. "Diesen kann man dann am Eingang von den Clubs, die mitmachen, scannen lassen. Man bekommt dann entweder Vergünstigungen oder Goodies, das kann individuell festgelegt werden," erklärt die 23-Jährige. Bisher hat auch schon ein prominenter Club bei der Kooperation zugesagt: Die beliebte Partylocation U4 Vienna in der Schönbrunnerstraße machte mit.

"Wir waren am Abend auch vor Ort und haben dazu einige Gespräche geführt. Die meisten Gespräche, die wir geführt haben, waren mit männlich gelesenen Personen. Die häufigste Frage zu unserem Thema war: 'Ist das wirklich noch so schlimm?'". Durch ihr Projekt hofft Leni, hier nun etwas mehr Bewusstsein geschaffen zu haben. Die Seite konzentrierte sich vor allem auf die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, (25. November bis 10. Dezember 2024) deswegen ist die Website derzeit nicht mehr aktiv. Ein Relaunch ist allerdings geplant.

Neue Workshopphase

Das kostenlose STAR*K Projekt der Caritas, in dessen Rahmen Lenis Website entstanden ist, startet auch heuer wieder mit Workshops. Alle, die sich bewerben möchten, sollten sich jedoch etwas beeilen: Es geht am 28/29. Juni los, auch am 5./6. Juli startet ein Kurs. Die Teilnehmenden werden für Gewalt an Frauen sensibilisiert und arbeiten zusammen Projekte passend zum Thema aus. Ergänzend dazu sind die drei Projekttage im September. Mitmachen können Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren, STAR*K konzentriert sich auf den Raum Wien und das östliche Niederösterreich. Auch an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen wird das Projekt angeboten.

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