Die langen Nächte des Herbstes sind zwar nicht jedermanns Sache, doch sie bringen auch Vorteile mit sich.
Schon in den frühen Abendstunden lässt sich - bei klarem Himmel - der Sternenhimmel in voller Pracht bestaunen. In der Nacht von Dienstag (21. Oktober) auf Mittwoch erreicht der Meteor-Schauer der Orioniden seinen Höhepunkt.
Das Sternbild Orion geht etwa um 23 Uhr im Osten auf und steht kurz vor der Morgendämmerung im Süden am höchsten. Man muss aber nicht direkt ins Sternbild schauen, die Sternschnuppen sind am ganzen Himmel sichtbar.
Das Besondere in diesem Jahr: Es herrscht in dieser Nacht Neumond, es wird also richtig dunkel sein. Stündlich können dann bis zu 20 Sternschnuppen über das Firmament huschen.
Die Orioniden entstehen aus winzigen Eis- und Staubteilchen, die der berühmte Komet 1P/Halley auf seiner Bahn durchs All zurücklässt. Er ist der einzige Komet, den man mit freiem Auge gleich zweimal im Laufe eines Menschenlebens bestaunen kann. Das nächste Mal wird der Komet im Jahr 2061 ins innere Sonnensystem zurückkehren
Damit nicht genug: In der Nacht auf Mittwoch könnten auch die Kometen Lemmon und Swan sichtbar werden, die sich aktuell in Erdnähe befinden. Lemmon könnte sogar mit bloßem Auge erkennbar sein!
Neben den Orioniden (einem der fünf größten Sternschnuppenströme überhaupt) begleiten uns im Oktober auch die Epsilon-Geminiden und Leo-Minoriden (jeweils bis 27. Oktober) sowie die Nördlichen Tauriden (20. Oktober bis 10. Dezember).
Ab 6. November folgen die Leoniden, Anfang Dezember schließlich die imposanten Geminiden.
Als Meteor wird das Aufleuchten teils winziger Gesteins- oder Staubteilchen bezeichnet, die im Fall der Orioniden mit einer Geschwindigkeit von 66 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre eintauchen und dabei Luftteilchen ionisieren, die dann als leuchtende Spuren über den Himmel ziehen. Sie entstehen, wenn sich die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne durch eine Region bewegt, in der ein Komet eine Staubspur hinterlassen hat. Dies geschieht jedes Jahr zur selben Zeit. Aber auch größere Teile können verglühen und Schweife hinter sich herziehen – in diesen Fällen spricht man von Feuerkugeln. Diese sind besonders gut sichtbar.
Am Firmament ist also ordentlich Betrieb - vorausgesetzt, man schafft die richtigen Bedingungen. Wer in eine möglichst dunkle, ländliche Gegend oder noch besser in die Berge fährt, eine freie Rundumsicht hat und etwas Geduld mitbringt, kann in klaren Herbstnächten nicht nur beeindruckende Naturphänomene bestaunen, sondern sich auch den ein oder anderen Wunsch erfüllen.