Ob Coups in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich oder in Salzburg: In gleich mehreren Bundesländern jagten Kriminellen gezielt Geldautomaten in die Luft, über ein Dutzend Bankomat-Sprengungen mussten in den letzten Wochen verzeichnet werden – "Heute" hat das Gangster-Protokoll. Nun bleiben immer mehr Automaten über Nacht offen, Geld ist keines in den Geräten - aus Angst, sie könnten gesprengt werden.
Wie auf einem Leserreporter-Foto zu sehen ist, blieb nun ein Bankomat in der Postfiliale am Bahnhofsplatz in St. Pölten (Niederösterreich) in der Nacht auf Mittwoch offen. Auf dem Bildschirm befand sich ein Zettel mit der Aufschrift "Gerät außer Betrieb. Der nächste Bankomat befindet sich in der Bahnhofshalle." Somit müssen Personen, die Geld abheben möchten, in den angrenzenden Bahnhof.
Mit dieser Aktion möchte sich die Österreichische Post vor Bankomat-Sprenger schützen und wüste Zerstörungen in Filialen verhindern. In Postfilialen in Favoriten und Margareten bleiben die Automaten bereits seit Tagen offen und leer. So sehen die Täter sofort, dass es bei dem Bankomaten schlichtweg nichts zu holen gibt.
Allein in Wien gab es laut Polizei in den letzten Wochen acht Bankomat-Sprengungen. Die Exekutive jagt die Kriminellen, doch sie bleiben weiterhin flüchtig. Nach derzeitigem Ermittlungsstand deutet alles auf international organisierte Kriminalität hin.
Mehrere Geldinstitute reagierten bereits auf die kriminellen Handlungen der bislang Unbekannten, die HYPO NOE sowie die BAWAG schließen etwa von 22 Uhr bis 5 Uhr ihre Foyers – mehr dazu hier.
Wie kürzlich Insider gegenüber der APA unter vorgehaltener Hand erklärten, handelt es sich bei den kriminellen Bankomat-Sprengern um eine organisierte und strukturierte Bande aus Holland.
Was bislang noch nicht klar war: Es handelt sich nicht bloß um eine Bande, sondern mindestens fünf bis sechs! Aus Polizeikreisen ist zu vernehmen, dass es feine Unterschiede bei den Coups gab – "Heute" berichtete.