Gesundheitsgreisslerei

Neues Zentrum hilft Frauen im Kampf gegen die Sucht

Mit dem Ausbau der Gesundheitsgreisslerei in Favoriten setzt Wien ein Zeichen für frauenspezifische Suchthilfe – einzigartig in ganz Österreich.
Wien Heute
01.10.2025, 16:35
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Sucht hat viele Gesichter – und gerade bei Frauen wird sie oft übersehen oder verschwiegen. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt Wien die Gesundheitsgreisslerei in Favoriten ausgebaut und neu eröffnet. Sie ist die erste Einrichtung Österreichs, die sich ausschließlich an suchtkranke Frauen richtet – mit einem Setting, das auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

„Geschlechterspezifischer Zugang für die physische und psychische Gesundheit unumgänglich“
Kathrin GaálFrauenstadträtin

"Die Perspektive auf die Medizin wurde überwiegend aus einer männlichen Wahrnehmung eingenommen. Das ist problematisch, weil ein geschlechterspezifischer Zugang für die physische und psychische Gesundheit unumgänglich ist", betont Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Die Gesundheitsgreisslerei sei ein weiterer Grundpfeiler, "um Suchterkrankungen aus der Tabuzone zu holen und betroffenen Frauen eine sichere Anlaufstelle zu bieten."

Angebot ist speziell abgestimmt

Bereits seit 2020 gibt es die Einrichtung – und die Nachfrage ist groß. "Das Konzept verbindet unsere Expertise in der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen mit einem feministischen, frauenspezifischen Ansatz", erklärt Dr.in Barbara Schreder-Gegenhuber, Leiterin des SHH und der Einrichtung. Von niedrigschwelliger Beratung bis zur ganztägig ambulanten Therapie reicht das Angebot – abgestimmt auf jede Frau.

"Integriert, niederschwellig und bedarfsgerecht"

Für Ewald Lochner, Koordinator der Stadt Wien für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen, ist das Projekt ein Leuchtturm in der Versorgung: "Mit der Gesundheitsgreisslerei zeigen wir, wie moderne Suchthilfe funktioniert: integriert, niederschwellig und bedarfsgerecht." Die Einrichtung ist Teil des Programms "Alkohol. Leben können." und ergänzt ein Netz, das allein in den letzten zehn Jahren über 13.600 Menschen erreicht hat.

Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) bringt es auf den Punkt: "Mit dieser Einrichtung im Herzen unseres Bezirks setzen wir ein starkes Zeichen gegen Stigmatisierung und erleichtern betroffenen Frauen den Weg zu Hilfe und Therapie."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.10.2025, 08:44, 01.10.2025, 16:35
Jetzt E-Paper lesen