Heftiger Streit vor Wien-Wahl

"Nicht fair": FPÖ-Nepp teilt in Wut-Brief gegen SPÖ aus

Wenige Tage vor der anstehenden Landtagswahl in Wien fliegen zwischen FPÖ und SPÖ die Fetzen. Ausgangspunkt ist ein Brief von FPÖ-Chef Nepp.
Newsdesk Heute
15.04.2025, 15:12

Aktuelle Umfragen zufolge wird Wien auch nach der anstehenden Landtagswahl in den Händen der SPÖ bleiben. Trotz leichter Verluste sollen die von Bürgermeister Michael Ludwig angeführten Roten knapp 38,9 Prozent der Stimmen erhalten. Mit deutlichem Abstand dahinter folgt die FPÖ mit Spitzenkandidat Dominik Nepp, der die Freiheitlichen aktuell zu 21,7 Prozent führen würde.

In einem öffentlichen Brief richtet Nepp am Dienstag einen Appell an alle Wiener Pensionisten, seine Partei zu wählen – und spricht dabei die rote Kernwählerschaft an. Während Pensionisten, die Wien aufgebaut hätten, oftmals "jeden Euro zweimal umdrehen müssen", verschenke der SPÖ-Bürgermeister 700 Millionen Euro Mindestsicherung an illegale Zuwanderer und Asylanten. "Das ist nicht gerecht. Das ist respektlos – besonders gegenüber der älteren Generation", schreibt Nepp weiter.

"Das ist nicht fair!"

Zusätzlich greife nun mit Markus Marterbauer auch der SPÖ-Finanzminister den Pensionisten im Lande ins Börserl. Durch höhere Krankenversicherungsbeiträge sollen die monatlichen Bezüge ab 1. Juni 2025 im Schnitte um 200 Euro sinken. "Gleichzeitig aber gönnt sich Bürgermeister Ludwig heuer 996,60 Euro mehr Gehalt – pro Monat", poltert der blaue Landeschef weiter. "Das ist nicht fair!"

Seine Partei hingegen wolle die 700 Millionen Euro dorthin zurückgeben, wo sie hingehöre. Mit diesem Geld könne man laut Nepp allen Wiener Pensionisten einen 2.000-Euro Teuerungsbonus auszahlen. Zudem könne man den "Pensionsraub" der Bundesregierung mit 200 Euro ausgleichen, die Mindestrenten um 100 Euro im Monat erhöhen und mit einem 500-Euro-Energiekostenzuschuss echte Hilfe leisten.

"Wir Freiheitliche stehen an Ihrer Seite. Gegen Teuerung, gegen Ungerechtigkeit, gegen die SPÖ-Politik der Umverteilung an Fremde. Wir sagen: Unsere Senioren zuerst!", schreibt Nepp abschließend.

SPÖ holt zum Gegenschlag aus

Eine Reaktion der SPÖ ließ nicht lange auf sich warten. In einer Aussendung rechnet Gewerkschafter Josef Muchitsch knallhart mit den Aussagen der Freiheitlichen ab. So sei es FPÖ-Chef Kickl selbst, der die Erhöhung der KV-Beiträge in seinem nach Brüssel abgeschickten Budget-Paket zu verantworten habe. "FPÖ-Nepp hat entweder nicht mit seinem Chef geredet oder kennt sich nicht aus", holt der rote Sozialsprecher zum Gegenschlag aus. "Die FPÖ betreibt mit ihrem Pseudo-Brief Kindesweglegung sondergleichen."

"Politik erfordert Stehvermögen und Ehrlichkeit. Das ist der FPÖ offensichtlich nicht so wichtig", so Muchitsch weiter. Gleichzeitig erhebt er schwere Vorwürfe gegen Nepp, der aktuell als Beschuldigter im Spesenskandal rund um Heinz-Christian Strache sei: "Offenbar will er davon ablenken, dass die FPÖ mutmaßlich Steuergeld in Millionenhöhe fürs private Vergnügen des ehemaligen Parteichefs ausgegeben hat."

Die Freiheitlichen würden laut Muchitsch nach dem Motto "Fürs fremde Geld ist uns nichts zu teuer" agieren. "Gut, dass diese Partei keine Verantwortung im Bund und in Wien trägt", legt der SPÖ-Abgeordnete abschließend nach.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.04.2025, 15:21, 15.04.2025, 15:12
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