Nordkorea warnt davor, dass Japan angeblich nach Atomwaffen strebt. Der Versuch Japans, sich atomar zu bewaffnen, müsse "um jeden Preis" verhindert werden, sagte am Sonntag der Leiter des Instituts für Japanstudien, das dem nordkoreanischen Außenministerium unterstellt ist. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Sollte Japan tatsächlich Atomwaffen bekommen, würden asiatische Länder "eine schreckliche nukleare Katastrophe erleiden und die Menschheit stünde vor einer großen Katastrophe", warnte er weiter.
Der Hintergrund: Ein Vertreter des Büros der japanischen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi hatte sich am Donnerstag laut Kyodo News dazu geäußert. "Ich denke wir sollten Atomwaffen besitzen", sagte der Beamte. Der Mann, der offenbar an der Ausarbeitung der japanischen Sicherheitspolitik beteiligt war, betonte: "Am Ende können wir nur auf uns selbst vertrauen."
Pjöngjang erklärte, diese Worte würden zeigen, dass Tokio ganz offen seine Absicht zum Besitz von Atomwaffen äußert und damit eine "rote Linie" überschreitet.
Der Leiter des Instituts für Japanstudien, dessen Name nicht genannt wurde, sagte zu der Aussage aus Tokio, dass es sich nicht um eine "Falschaussage oder leichtfertige Behauptung" handle. Vielmehr spiegle sie "Japans seit Langem gehegten Wunsch nach nuklearer Bewaffnung wider".
Nordkorea selbst hat laut Experten dutzende Atomsprengköpfe und hat mehrmals betont, diese trotz internationaler Sanktionen nicht aufzugeben. 2006 führte Pjöngjang den ersten Atomtest durch. Das weitgehend isolierte Land argumentiert, dass es Atomwaffen zur Abschreckung gegen eine angebliche militärische Bedrohung durch die USA und ihre Verbündeten brauche.