500 Millionen Euro muss Wien im laufenden Budgetjahr einsparen – das hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) allen Ressorts verordnet. Laut Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) wird diese Vorgabe auch erreicht.
"Diese Aufgabe haben alle Stadträtinnen und Stadträte schon vor der Neukonstituierung des Gemeinderats im Juni sehr ernst genommen", so Novak gegenüber dem "ORF". Gespart werde etwa durch Projektverschiebungen und Personalkürzungen.
Besonders betroffen ist das städtische Personal: Überstunden werden nicht mehr zur Gänze ausbezahlt, sondern teilweise in Freizeit abgegolten – je nach Gehalt. Novak spricht dabei von einem "Solidarbeitrag der Besserverdienenden".
Trotzdem bleibt sie optimistisch, was die Wirtschaft betrifft. "Wir sind für heuer sehr zuversichtlich, dass wir das trotz der Konsolidierungen auch schaffen werden." Das Wirtschaftswachstum sei zuletzt stabil geblieben.
An großen Projekten wird trotzdem festgehalten – etwa am geplanten Fernbusterminal. "Wir sind gerade dabei, den Standort baureif zu machen, das heißt, mit der alten Sporthalle den Abbruch zu beginnen", sagt Novak. Der Baustart im September sei fix.
Auch die Zukunftsbranchen will die Stadt weiter fördern. Kongresstourismus, Life Sciences und Digitalisierung sollen in den nächsten Jahren "noch stärker ausgebaut werden", betont die Stadträtin.
Ob das beliebte 365-Euro-Öffi-Ticket teurer wird, bleibt offen. "Ein konkreter Preis steht noch nicht fest", so Novak. Man wolle sich Zeit nehmen, alles genau zu prüfen. Denn: "Hinter jeder Kürzung oder Erhöhung stehen auch Menschen, die das betrifft." Die Entscheidung werde daher mit "sehr viel Sorgfalt" getroffen.
Und dann wäre da noch der Songcontest: Wien möchte sich für die Austragung bewerben – trotz Sparkurs. Laut Novak ist das finanziell machbar.
"Wir werden dafür die Finanzierung mit Sicherheit aufnehmen und eine Gegenfinanzierung überlegen. Im Budget 2026 wird man das dann auch dementsprechend sehen können", sagt sie.