Zwei Spiele, zwei Siege – bisher ist Rot-Weiß-Rot auf dem Weg zur ersten WM-Teilnahme seit 1998 makellos unterwegs gewesen. Das soll sich auch am Samstag im Heimspiel gegen Zypern in Linz nicht ändern. Der 128. der FIFA-Weltrangliste ist im ausverkauften Linzer Stadion krasser Außenseiter. Doch Zypern schlug sich bei knappen Niederlagen gegen Rumänien und Bosnien durchaus gut, zeigte auf.
Deshalb ist Österreichs Nationalteam gewarnt. "Wir brauchen die maximale Intensität. Wir haben gesehen, auch gestern in Bratislava, was es mit vermeintlichen Pflichtsiegen auf sich hat. Fußball ist Strategie, aber auch Energie. Wir brauchen beides morgen. Es liegt an uns", stellte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick klar. ÖFB-Star Marcel Sabitzer ergänzte: "Wir dürfen sie nicht atmen lassen. Die vermeintlich kleinen Nationen gib es nicht mehr. Jedes Spiel kann auf Messers Schneide sein, Selbstläufer ist gar nichts. Wir wollen sie vor Herausforderungen stellen."
Der ÖFB-Teamchef betonte aber, dass Zypern auf dem Weg zur WM-Endrunde in den USA, in Kanada und Mexiko kein Stolperstein sein darf. "Es ist klar, dass wir unbedingt gewinnen wollen und ein Stück weit auch gewinnen müssen, wenn wir die Gruppe auf Platz eins abschließen wollen", so der Deutsche. Nur der Gruppensieger hat das Fix-Ticket für die WM in der Tasche. "Es ist klar, dass wir drei Punkte hier behalten wollten", unterstrich der 67-Jährige dann. Auch, weil Bosnien, bisher makellos, wohl zeitgleich gegen San Marino ebenso einen "Dreier" einfahren dürfte.
Dabei helfen soll auch Österreichs Fußball-Star David Alaba, der sich wieder im rot-weiß-roten Aufgebot befindet, obwohl er bei seinem Stammverein Real Madrid noch keine Einsatzminute zu Buche stehen hat. "David hat alle Einheiten mit gemacht, einem Einsatz steht nichts im Weg", unterstrich Rangnick. Selbiges gelte für den wieder fitten Xaver Schlager, der nur bei einer intensiven Einheit kurz pausierte. "Es spricht nichts gegen einen Startelf-Einsatz. Dass er zweimal über 90 Minuten geht, halte ich aber nicht für sinnvoll", meinte der Deutsche.
Generell ließ sich der ÖFB-Teamchef aber nicht in die Karten blicken, verriet keinerlei Aufstellungsdetails. Auch nicht bei der Tormannfrage: "Wir haben die Qual der Wahl, wir werden sehen, für wen ich mich entscheide. Wir wollen aber auch nicht nach jedem Spiel wechseln."
Durchaus denkbar sei auch ein Einsatz des zuletzt formstarken Belgien-Legionärs Raul Florucz. "Er hat deutlich mehr Ausstrahlung, mehr Selbstvertrauen", unterstrich Rangnick. Der generell die Stimmung im Team lobte: "Die Mannschaft war konzentriert wie immer, hatte aber auch Schmäh und Freiraum." Mit genau diesem Mix aus Einsatz und Lockerheit soll nun der Sieg gegen Zypern gelingen.