Die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse hat zwar vieles gebracht – doch von der versprochenen Patientenmilliarde blieb nichts als heiße Luft. Hunderte Millionen hat sie gekostet und immer noch schreibt die ÖGK tiefrote Zahlen. Wie sie da wieder herauskommen will, sollte Obmann Andreas Huss in der "Zeit im Bild 2" erklären.
Eine Rückabwicklung der Fusion schließt Huss ebenso wie der Bundeskanzler aus, das würde fünf Jahre Stillstand bringen. "Das braucht niemand." Trotzdem könne die ÖGK auch nicht so bleiben, wie sie ist. Bundesweit einheitliche Verträge seien jetzt Ziel Nummer 1. "Die ÖGK muss sich weiterentwickeln. Da ist viel zu tun." Mehr Regionalität sei hier ein wichtiger Bestandteil.
Ein Problem: Das österreichische System sei notorisch unterfinanziert. In Deutschland betrage der Krankenversicherungsbeitrag 16 Prozent, bei uns nur 7,65 Prozent. "Es braucht mehr Geld in der Versorgung."
Deshalb begrüße er auch die bevorstehende Neuregelung beim Trinkgeld. Die abzugebende Pauschale soll künftig 95 Euro betragen, 18 Prozent davon fließen an die ÖGK – also auch wieder über Leistungen an die Kellner zurück, betont Huss.