"Gründe der Fairness"

ÖVP-General fordert Entlastung von Vollzeit-Kräften

Personen, die ohne Betreuungspflicht Teilzeit arbeiten, sind der ÖVP ein Dorn im Auge. Vollzeitbeschäftigung müsse sich auszahlen, so Nico Marchetti.
Michael Rauhofer-Redl
22.07.2025, 09:38
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Die ÖVP geht auch in der neuen Woche wieder in die Offensive. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer stellte im Gespräch mit "Heute" klar: "Ich habe vollstes Verständnis für Teilzeit – wenn es um Betreuungspflichten geht. Aber: Wer gesund ist und keine Verpflichtungen hat, soll bereit sein, seinen Beitrag zu leisten", ruft er zu mehr Vollzeit auf. Es heiße schließlich "aus gutem Grund Normalarbeitszeit".

Am Nachmittag äußerte sich auch ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti via Aussendung. Er fordert Anreize, damit es sich auch auszahle, Vollzeit zu arbeiten. Gleichzeitig müsse man auch jene anerkennen, die trotz Betreuungspflichten erwerbstätig sind, "denn auch diese Personengruppe ist Leistungsträger und Fundament unserer Gesellschaft".

ÖVP pocht auf "Fairness"

Die Volkspartei sehe es mit großer Sorge, dass immer mehr Menschen ohne familiäre Betreuungspflichten auf Teilzeit setzen würden. "Wir müssen jene belohnen, die mit Überstunden deutlich mehr leisten, als sie müssten. Für uns ist es auch aus Gründen der Fairness wichtig, die hart arbeitende Mitte zu entlasten", so der Politiker.

Es seien die Vollzeit-Arbeiter, die – egal ob angestellt oder selbstständig – dafür sorgen würden, dass "unser gesamtes System finanzierbar ist und bleibt".

Die ÖVP sieht sich auch in der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von Herr und Frau Österreicher bestätigt. Diese sei in den vergangenen Jahren so stark gesunken wie in keinem anderen EU-Land – von 37,8 Stunden im Jahr 2008 auf nur noch 33,8 Stunden im Vorjahr.

Finanzminister kontert

Leicht verstimmt reagierte am Montag Finanzminister, und somit ein Koalitionspartner der ÖVP, Markus Marterbauer von der SPÖ. Es gebe keinen Grund die vorwiegend weiblichen Teilzeitbeschäftigten zu kritisieren. Viel wichtiger sei es hingegen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die durchschnittliche Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten würde aktuell 21 Stunden pro Woche betragen – die Wunscharbeitszeit vieler hingegen 30 Stunden. "Da wären mehr Arbeitgeber gefragt, die gute Teilzeit anbieten, von der man auch leben kann", so Marterbauer weiter.

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