Kein Schweinefleisch mehr in der Schule? Für viele ist das kaum vorstellbar. In Wien sorgt die Debatte um das beliebte Fleisch in den Schulmenüs derzeit für hitzige Diskussionen. Immer mehr Schulen nehmen Gerichte mit Schweinefleisch von den Speiseplänen – aus Rücksicht auf die kulturelle und religiöse Vielfalt der Schüler. Für viele Wiener bedeutet das jedoch einen Verlust an gelebter Tradition und Kultur.
"Heute" hat sich beim Schottentor umgehört und mit Passanten über das Thema gesprochen.
„Ich esse gerne Schweinsbraten! Wenn das nicht mehr angeboten wird, ist das schon ein Verlust unserer Kultur!“Manuel, 26isst leidenschaftlich gerne Schweinsbraten
>> Im Video: Das sagen die Wiener zur Schweinefleisch-Debatte
Ömercan, der aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch isst, schlägt eine Lösung vor, die beiden Seiten gerecht wird: zwei Menüs – eines mit Schweinefleisch und eines ohne.
Dem gegenüber steht Manuel, der Schweinsbraten als festen Teil seiner österreichischen Kultur sieht. Für ihn ist der Verzicht darauf mehr als nur eine Änderung im Speiseplan – er empfindet es als einen "Verlust unserer Kultur."
Andere sehen die Sache differenzierter: "Jeder hat das Recht, das zu essen, was er möchte, solange es anderen nicht schadet", sagt eine Passantin. "Das sollten die Schulen selbst entscheiden. Wenn in einer Schule mehrheitlich Kinder sind, die kein Schweinefleisch essen, sollte es entsprechende Alternativen geben."
Für Gertraud gibt es jedenfalls Bedeutsameres als diese Debatte: "Schweinefleisch ist nicht das Wichtigste im Leben", sagt sie ins "Heute"-Mikro.