Werbung für Red Bull

Ohrringe von Ministerin sorgen für heftigen Politstreit

Am Mittwoch flogen im Hohen Haus die Fetzen. Grund dafür sind die Ohrringe von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Die Grünen toben.
Newsdesk Heute
24.09.2025, 17:32
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Eigentlich stand am Mittwoch im Parlament die Verschärfung des Waffengesetzes an der Tagesordnung. Doch die Abstimmung wurde aufgrund einer Debatte um einen "militärischen Showeinsatz" bei der Eröffnung des Hangar-7 hinausgezögert. Im Zentrum der Kritik standen dabei auch die Ohrringe von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Eingebracht hat die Anfrage der Grünen-Abgeordnete David Stögmüller.

Bei den Feierlichkeiten sollen auch zwei Eurofighter des Bundesheeres zum Einsatz gekommen sein. Flugstunden besagter Jets belaufen sich auf Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Die ÖVP-Ministerin begründete den Flug jedoch nicht nur mit der Zusammenarbeit zwischen dem Heer und privaten Firmen, sondern auch mit dem Aspekt einer Übung.

"Das geht sich nicht aus in dieser Republik"

"Eine Ministerin als Werbefläche, so etwas habe ich bisher nicht erlebt", erklärt Stögmüller, als er ein Foto der ÖVP-Ministerin mit Red-Bull-Ohrringen bei einer Pressekonferenz präsentierte. "Vielleicht muss man sie auch loben, dass sie so transparent sind", scherzt der grüne Verteidigungssprecher. "Aber das geht sich nicht aus in dieser Republik."

Als Politikerin sei sie einiges gewohnt, unter anderem auch, dass über die Outfits einer Frau gesprochen werde, erwidert Tanner. "Dass diese Debatte von den Grünen kommt, das überrascht mich", schießt die Ministerin zurück. ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti lässt später via Aussendung ausrichten: "Die Grünen erreichen einen neuen Tiefpunkt, indem sie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner auf ihr Aussehen reduzieren."

"Schämen Sie sich für dieses Verhalten"

"Werbung hat für mich im öffentlichen Bereich und beim Bundesheer gar nichts verloren", schießt aber wiederum im Parlament die grüne Finanzsprecherin Nina Tomaselli in Richtung des ehemaligen Koalitionspartners. "Wenn Sie diese Frage nach den Ohrringen ins Lächerliche ziehen, haben Sie den Kern des Problems nicht verstanden."

Der Rechnungshof habe der ÖVP bereits 2016 gesagt, dass die Kooperation mit Red Bull nicht gehe. Der Konzern soll laut Tomaselli jährlich eine Million Euro an das Bundesheer überweisen. "Schämen Sie sich für dieses Verhalten", legt die Grüne auf einen Zwischenruf Tanners nach.

Besonders enttäuschend sei zudem, dass sich die SPÖ auch für Privilegien der Superreichen einstehe. "So bequem ist es also schon auf der Regierungsbank geworden", erklärt Tomaselli abschließend.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 14:09, 24.09.2025, 17:32
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