Der Fall hatte seit Jahresbeginn die Schlagzeilen in Österreich beherrscht. Zu unglaublich waren die riesigen Geldsummen und Goldschätze, die Ermittler bei zwei Hausdurchsuchungen in einer Prunkvilla in Maria Enzersdorf ausheben konnten. Auch zwei Waffen wurden vor Ort sichergestellt. Mit falschen Versprechungen sollen die Frauen des Clans leichtgläubigen Opfern ihr gesamtes Vermögen abgeknöpft haben.
Während von Ober-Schamanin Mariana M. (44) weiterhin jede Spur fehlt, klickten für Schwiegertochter Dona D. (29), Sohn Francesco M. (29) und Marianas Ex-Mann Dejan M. (47) vor Ort im riesigen Anwesen die Handschellen. Das Trio soll der nun vorliegenden 32-Seiten–Anklage der WKStA als Teil ihrer kriminellen Bande über Jahre hinweg ältere und psychisch angeschlagene Menschen in Wien, Maria Enzersdorf und anderen Orten betrogen haben – wir berichteten.
Auch Dona D. gab sich demnach als "Schamanin" aus, prophezeite auch ihren Opfern großes Unheil und bot Rituale an, um angebliche Flüche zu brechen oder Auren zu reinigen. So brachte auch sie laut Staatsanwaltschaft zahlreiche Opfer um Bargeld, Schmuck und Gold. Insgesamt sollen 19 Opfer um mehr als 1,8 Millionen Euro erleichtert worden sein.
Die beiden Mitangeklagten sollen die Beute übernommen, danach entweder in Geheimverstecken eingelagert oder in Gold und Immobilien investiert haben. Daher wird dem Trio auch Geldwäscherei und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Die Verdächtigen schwiegen bisher eisern. Die Top-Anwälte Nik Rast, Philipp Wolm und Alexander Prenner verteidigen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
