Naschereien aus dem Ausland und Bücher – das wollte Franziska T. ihrer guten Freundin Britta S. per Post zuschicken. Der Weg ist eindeutig kein kurzer, denn Britta S. lebt in Athen. Obwohl die 70-Jährige das wusste, ahnte sie nicht, welches Chaos ihre nett gemeinte Geste nach sich ziehen würde.
Losgeschickt hatte die Wienerin das Packerl am 13. März – Bücher, Lakritzbonbons und weitere Lebensmittel hatte Franziska T. liebevoll verpackt. "Britta bekommt das in Griechenland sonst nicht", erklärt sie. Nach knapp einem Monat kam ihr Paket jedoch wieder retour, das Etikett mit der Adresse ihrer Freundin war abgerissen. Wo die Sendung so lange unterwegs war, ließ sich laut Franziska T. nicht mehr nachvollziehen. "Ich habe bei Hermes nachgefragt, aber die wussten auch nichts", ist sie empört.
Also wechselte die 70-Jährige das Versandhaus und gab das Paket bei der Post auf. Doch auch hier: Fehlanzeige. Mehrere Male kam das Packerl wieder zurück. "Ich konnte sehen, dass es in Bayern, Oberösterreich, Niederösterreich und Linz war", erinnert sich die Wienerin. Schließlich landeten die Bücher und Co. in der Postfundstelle. "Eine Mitarbeiterin hat es mir dann von dort geholt und noch einmal weggeschickt." Diesmal schaffte es das Paket sogar nach Griechenland – bloß nicht zu Britta S.
"Insgesamt war das Paket ein halbes Jahr unterwegs und wurde jetzt bei einer fremden Person zugestellt", so Franziska T. Ihre Freundin hatte es nicht erhalten; wo sich die Sendung befindet und wer sie entgegengenommen hat, weiß keine von beiden. "Bis auf ein Mal sind bisher alle Pakete, die ich ihr geschickt habe, angekommen", erinnert sich die Seniorin. Dass es diesmal nicht geklappt hat, macht sie besonders sauer, denn "85 Euro hat der unnötige Transport gekostet", ist Franziska T. empört.
Hermes hat sich bereits bei Franziska T. laut deren Angaben bereits gemeldet um die Sache zu klären. "Heute" fragte auch bei der Post nach: "Hier sind leider zwei Fehler am Transportweg passiert, einmal in Griechenland und einmal in Österreich." Zum ersten Paket habe es bereits eine abgeschlossene Nachforschung gegeben, Frau T. habe eine Rückerstattung erhalten. Bei einem zweiten Paket, welches von der Postmitarbeiterin losgeschickt und ebenfalls nach Griechenland geschickt wurde, dürfte es im internationalen Postverkehr zu Problemen mit den elektronischen Adressdaten gekommen sein, wodurch die Sendung einen falschen Retourweg genommen hat. Mit Frau T. habe man bereits Kontakt aufgenommen.