Es ist eines der größten Streitthemen in Döbling: der Mega-Radweg auf der Krottenbachstraße. Das umstrittene Projekt wurde gegen den Willen von Bezirksvorsteher Daniel Resch und der Mehrheit der Anwohner umgesetzt. Jetzt wächst die Sorge, dass der Radweg noch weiter ausgebaut wird. Der Bezirk fürchtet, dass durch eine Verlängerung weitere 113 Parkplätze – zusätzlich zu den bereits verlorenen 220 – verschwinden könnten.
Das Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) versichert, dass es keine Pläne zur Verlängerung des Radwegs auf der Krottenbachstraße gibt. "Eine Verlängerung ist nicht geplant", betont eine Sprecherin. Doch Bezirksvorsteher Daniel Resch zeigt sich skeptisch: Das Verhalten der Döblinger Bezirks-SPÖ lasse seiner Meinung nach auf andere Absichten schließen.
Der Hintergrund: Alle Parteien waren sich einig, dass es auf der Krottenbachstraße eine weitere Querungshilfe für Fußgänger geben soll. Jedoch kann diese laut Stadt Wien nur errichtet werden, wenn ausreichend Platz für einen möglichen zukünftigen Radweg gelassen wird. Gleichzeitig liegen "Heute" Dokumente vor, die eine Machbarkeitsstudie für einen Zweirichtungsradweg in diesem Bereich belegen – was die Frage aufwirft: Könnte der Radweg in Zukunft doch verlängert werden?
"Auch wenn die Stadträtin versichert, dass kein Radweg geplant ist, wirft das Verhalten der SPÖ im Bezirk Fragen auf", sagt Resch. Er fragt sich, warum nur zugestimmt wird, wenn auch ein möglicher Radweg in Betracht gezogen wird. Schließlich soll ja derzeit keiner geplant sein. Der Bezirksvorsteher hat eine klare Vermutung: "Die SPÖ will die Wien-Wahl abwarten, weil der Radweg bei den Döblingern extrem unbeliebt ist", sagt er. Ob der Radweg tatsächlich verlängert wird, bleibt also unklar. Fest steht jedoch, dass dieses Thema im sonst so ruhigen Döbling weiterhin für Aufregung sorgen wird.