Sie leisten Tag für Tag Großes – in unseren Spitälern, Pflegeheimen, bei mobilen Diensten oder in Hospizen: Pflegekräfte. Die Arbeit ist hart und auch körperlich beschwerlich. 48 Prozent der Pflegekräfte leiden unter Rückenbeschwerden, 60 Prozent empfinden ihre Arbeit als psychisch belastend.
Nun hat sich die Bundesregierung geeinigt: Die Arbeit in der Pflege (rund 470.000 Menschen in Österreich beziehen Pflegegeld) wird künftig besser für die Schwerarbeitspension berücksichtigt – und die Beschäftigten erhalten besseren Zugang zur Schwerarbeitspension.
Außerdem werden die Kriterien für Schwerarbeit im Zuge der Reform objektiviert. Bislang wurden nur Tätigkeiten mit klarer körperlicher Belastung berücksichtigt (zum Beispiel Schichtdienste mit sechs Nachtdiensten/Monat, bestimmte Kaloriengrenzen bei körperlicher Arbeit). Nun fließen auch psychische Belastungen und Mehrfachbelastungen ein.
„Wir setzen ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts all jenen gegenüber, die in der Pflege arbeiten.“August WögingerKlubobmann (ÖVP)
ÖVP-Klubobmann August Wöginger zeigt sich erfreut über den großen Wurf: "Mit der Vereinfachung, als Pflegekraft in die Schwerarbeit zu kommen, setzen wir ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts all jenen gegenüber, die in der Pflege arbeiten. Wir wollen für jene, die über Jahre tatsächlich in der Pflege schwer gearbeitet haben und für die Patientinnen und Patienten 'am Bett' da waren, eine verbesserte Anerkennung ihrer schweren Arbeit in der Pflege schaffen."
Der Regierung sei bewusst, "dass Pflege einer der härtesten Jobs im Lande ist" Wöginger: "Pflege ist Schwerarbeit. Es ist also wichtig, Pflegeberufe dort einzuordnen, wo sie hingehören: in die Schwerarbeit. Mit diesem Schritt bauen wir weiter aus, was wir in der vergangenen Legislaturperiode begonnen haben."
In einem nächsten Schritt will die Ampel Anreize für mehr Personal setzen, dadurch eine Verbesserung bei Arbeitszeiten und Dienstplänen erzielen. Der Pflegeberuf soll dadurch für künftige Generationen deutlich an Attraktivität gewinnen. Das ist dringend nötig: Bis 2030 werden etwa 75.700 zusätzliche Vollzeit-Pflegekräfte benötigt, um Pensionierungen und den steigenden Bedarf zu decken.