Auf Abkühlung in Seen will man an heißen Sommertagen nicht verzichten. Ist das auch gut für die Umwelt? Dass man beim Baden die Natur überhaupt nicht stört, ist unmöglich – doch mit ein paar einfachen Regeln beim Aufenthalt am und im Wasser lässt sich die Natur gut schützen, so das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Viele tun es, nicht alle geben es zu: In den See pinkeln. Für die Natur kann das problematisch sein. Urin führt wie etwa auch Abwässer oder Düngemittel dem Wasser Nährstoffe zu. Das kann für vermehrtes Algenwachstum sorgen oder im Extremfall den See "kippen" lassen.
Bei kleineren oder sehr klaren Gewässern können auch geringe Nährstoffeinträge von Menschen zum Problem werden. Ist der gute ökologische Zustand erst zerstört, brauchen Gewässer teils sehr lange, um sich wieder zu erholen.
Viele Sonnenschutzmittel enthalten chemisch-organische UV-Filter, die Wasserlebewesen schädigen können. Ein problematischer Stoff ist Octocrylen, der die Bildung von Schilddrüsenhormonen bei Tieren beeinträchtigen kann.
Achtung auch bei Gelsensprays: In vielen Mückenschutzmitteln steckt der Wirkstoff Icaridin. Er wirkt toxisch auf sich entwickelnde Amphibien wie Lurchlarven. Deshalb auch Insektensprays immer gut einziehen lassen, bevor man ins Wasser geht.
Beliebte See-Strandbäder locken bei schönem Wetter Tausende Menschen an. "Da kann man sich vorstellen, dass alles platt getrampelt wird", heißt es im Magazin. Umso wichtiger ist es laut Gewässer-Ökologen, ausgewiesene Schutzzonen nicht zu betreten, die Tieren als Rückzugsräume dienen.
Schütze das Schilf: Wasservögel ziehen sich ins Schilf zurück, um zu brüten und sich vor Feinden zu schützen. Doch das Schilf ist in vielen europäischen Seen seit den 1950er-Jahren stark zurückgegangen. Keine gute Idee also, einfach durch Schilfgebiete zu stapfen, so die "Apotheken Umschau".
Generell sollte man weder zu Fuß noch beim Schwimmen oder mit Stand-up-Paddle/Boot dem Schilfgürtel zu nahe kommen.