Drastische Mietanpassung

Plötzlich 400 Euro mehr Miete – Wiener Wohnen erklärt

In einem Wiener Gemeindebau steigen die Mieten plötzlich um bis zu 400 Euro. Wiener Wohnen erklärt, warum – und wo es Unterstützung gibt.
Wien Heute
15.12.2025, 20:15
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Für hunderte Mieterinnen und Mieter im Karlheinz-Hora-Hof am Handelskai im 2. Bezirk begann der Oktober mit einem Schock: Plötzlich stiegen die Mieten um bis zu 400 Euro – bei manchen fast eine Verdoppelung. Heute berichtete.

"Eine alleinerziehende Mutter, die in der Pflege arbeitet, hat über 300 Euro mehr zu zahlen", erzählt Mieterin Regina H. "Die Stimmung im Haus ist unsicher, viele haben Angst." Der Grund: Das Auslaufen der Wohnbauförderung, die viele Gemeindebau-Mieten jahrzehntelang niedrig gehalten hat.

Hunderte Mieter zahlen nun mehr

In der Vergangenheit zahlten die Mieter oft nur rund 3,70Euro pro Quadratmeter. Doch mit dem Ende der Förderung greifen nun andere gesetzliche Regelungen: 665 Mieter zahlen weiterhin 3,70€/m², 96 Miete steigen auf den gesetzlich vorgesehenen Kategoriemietzins von 4,47€/m², 320 Mieter, die ab 2013 eingezogen sind, müssen nun den Richtwert von 6,67€/m² bezahlen – wie alle Neuvergaben ab diesem Zeitpunkt.

Mieter im Gemeindebau protestierten gegen die höheren Mietvorschreibungen.
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"Keine Mieterhöhung im klassischen Sinn"

Wiener Wohnen betont gegenüber "Heute", dass es sich in dem Fall im 2. Bezirk nicht um eine "klassische Mieterhöhung" handelt, sondern um das Ende der zeitlich befristeten Wohnbauförderung. Seit den 1970er-Jahren unterstütze die Stadt Wien den Bau von Gemeindewohnungen durch Förderungen, die günstige Mieten ermöglichen. Nach Ablauf dieser Förderungen gelten die vertraglich vereinbarten Mietpreise.

"Dank der Wohnbauförderung haben die Mieter viele Jahre außerordentlich günstig gewohnt. Schon beim Abschluss der Mietverträge war allerdings klar, dass diese Förderung zeitlich befristet ist. Daher wurde auch vertraglich ein Mietzins vereinbart, der nach dem Ende der Förderung gilt", erklärt Wiener Wohnen.

Hilfsangebote für Betroffene

Wiener Wohnen betont, dass man die Mieter rechtzeitig vor Ablauf der Förderung informiere. Auch, um sich etwa über Unterstützungsangebote informieren zu können: Es gibt die Soziale Beratung im Servicecenter (1030 Wien, Rosa-Fischer-Gasse 2) und die erweiterte Wohnbeihilfe NEU der MA 50.

Sanierung geplant

Außerdem sei eine umfassende Sanierung des Karl-Heinz-Hora-Hofs geplant – inklusive Dämmungen, Fenstertausch und Brandschutz. Erste Verbesserungen wie neue Grünflächen, moderne Hofbeleuchtung und ein neuer Spielplatz wurden bereits umgesetzt. Ein konkreter Zeitplan für die Generalsanierung liegt jedoch noch nicht vor.

{title && {title} } red, {title && {title} } 15.12.2025, 20:15
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