In Wien-Simmering sorgt eine Entscheidung der Stadt für Unmut: Die große Grünfläche an der Volksschule und Mittelschule Florian-Hedorfer-Straße 20-22, die täglich von hunderten Kindern zum Spielen, Sporttreiben und Entspannen genutzt wird, soll teilweise verbaut werden. Grund: Die Schulen sollen erweitert werden – vor allem für sonderpädagogische Klassen.
Für die Kinder wäre das ein herber Verlust. Rund 600 Schüler und etwa 100 Lehrkräfte nutzen die Fläche täglich – sei es für den Sportunterricht, lange Pausen oder Sommerfeste. Eine Lehrerin, die anonym bleiben möchte, sagt: "Das ist etwas Tolles. Kaum eine Schule hat so eine große Sportfläche. Gerade in Zeiten, in denen Kinder sich immer weniger bewegen, ist es schlimm, so eine Fläche zu verbauen."
Eltern sind ebenfalls alarmiert. Andrea E., bis Oktober Elternvereinsvertreterin, berichtet, dass rund 400 Unterschriften von den Schülern gegen die Verbauung gesammelt wurden. "Es wird Grünraum genommen, der auch zum Lernen gedacht ist. Sommerfeste könnten in Zukunft nicht mehr wie bisher stattfinden", sagt sie.
Die Grünen Simmering kritisieren, dass die Planung ohne ausreichende Information und Transparenz erfolgt. Auf mehrfache Anfragen zur Bedarfsermittlung und Prüfung von Alternativen gab es keine konkreten Antworten. Ein Antrag der Grünen, die Pläne nochmals zu prüfen, wurde von SPÖ und NEOS im Bezirk abgelehnt.
Die MA 21 - Stadtteilplanung und Flächenwidmung versichert: "Die Sportnutzung wird selbstverständlich weiterhin möglich sein. Es wird auch künftig großzügige Sport- und Spielflächen am Schulgelände geben." Außerdem gebe es in der Umgebung weitere Grünflächen wie die Parkanlage Florian-Hedorfer-Straße, das Erholungsgebiet Simmering und die landwirtschaftlich genutzte Fläche der Simmeringer Haide.
Man betont, dass der Bedarf nach zusätzlichem Schulraum von der Schulbehörde (MA56) festgelegt wird und im Rahmen des Stadtteilentwicklungskonzepts Kaiserebersdorf geprüft wurde.