Das ÖFB-Team fährt zum ersten Mal seit 28 Jahren zur WM! Österreichs Stars lösten am Dienstag im ausverkauften Happel-Stadion im Quali-Finale von Wien mit einem 1:1 gegen Bosnien das Direkt-Ticket. David Alaba, Marko Arnautovic und Co. spielen in den USA, Kanada und Mexiko auf der größten Fußball-Bühne.
Was traut ihnen Österreichs Jahrhundert-Fußballer im Sommer 2026 zu? Herbert Prohaska machte in der ZIB2 im Gespräch mit Armin Wolf eine klare Ansage.
Prohaska sagte: "Wenn du die Gruppenphase überstehst, dann ist alles möglich. Der Mannschaft ist auch ein Viertelfinale zuzutrauen. Dritter Platz oder Finale würde ich verneinen, aber würde mich umso mehr freuen."
Angesichts der größten Teilnehmerzahl der Geschichte (48 Nationen) ist sich der 83-fache Teamspieler und Ex-Teamchef sicher: "Bei der WM sind jetzt viele exotische Länder dabei. Ich sehe die Gruppenphase daher sogar leichter als bei der Europameisterschaft. Bei der EURO hatten wir gleich drei große Kaliber, das wird uns jetzt nicht mehr passieren."
Wolf fragte den 70-Jährigen nach der größten Stärke des heutigen ÖFB-Teams. Prohaska: "Der Kader besteht fast durchwegs aus Legionären, die zum Teil in den ganz großen Ligen spielen, hat sich seit Jahren nicht dramatisch verändert. Dadurch besteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das man normal nur in einem Klub hat."
Die Schwäche? "Von einer richtigen Schwäche will ich nicht sprechen. Aber, wenn eine Mannschaft tief steht, tun wir uns mit der spielerischen Raffinesse manchmal schwer." Auch die entscheidenden Spiele hätte die Auswahl von Teamchef Ralf Rangnick zuletzt nicht für sich entscheiden können – bis Dienstag. "Da mussten wir zum Glück nicht gewinnen, darum hat ein 1:1 gereicht."
Prohaska über den Bosnien-Krimi von Wien: "Ich habe dann zu meiner Frau gesagt: Am Ende hätte kein Hollywood-Regisseur der Welt einen dramatischeren Spielfilm einfangen können. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Egal, was ein Spieler verdient, es ist ein Traum, bei einer WM zu spielen."