Bewegende Doku auf ORF III

"Projekt Marmor" – Schüler erinnern an KZ-Geschichte

Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes entstand ein besonderer Film. Zwei Grazer Schüler beleuchteten die Vergangenheit der Stadt Peggau.
Wien Heute
08.05.2025, 06:30

Ganz in der Nähe von Graz, in Peggau, befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus eines der größten KZ-Außenlager der Steiermark. Unter dem Decknamen "Marmor" wurde kriegswichtige Produktion in dortigen Stollen untergebracht. Noch immer sind diese Stollen erhalten, doch der Ort geriet weitestgehend in Vergessenheit. Um hiergegen anzukämpfen, starteten die Schüler Fynn Prünster (18) und Artur Irmler (18) den Dokumentarfilm "Projekt Marmor - verdrängt und vergessen." Im Zuge dessen befragten sie Einwohner und auch den Bürgermeister von Peggau und stießen dabei auf einige Hürden.

Vergessene Vergangenheit

Mit 16 Jahren hatten Prünster und Irmler begonnen, die Geschichte von Peggau dokumentarisch aufzuarbeiten, nun, mit 18 Jahren, sind die fertig geworden. Trotz der dramatischen Vergangenheit der Stadt – oder gerade deswegen - gestaltete sich das Projekt nicht einfach. Viele hatten Angst vor laufender Kamera Kritik zu üben, denn davon gäbe es laut der beiden Männer reichlich. Diejenigen, die etwas zu bemängeln hatten, waren sich einig: Besonders das Denkmal an der KZ-Wiese ist schlecht erhalten. Überhaupt wurde es erst im Jahr 2006 erbaut. Auch an den Stollen des Außenlagers, in denen die meisten Häftlinge starben, gibt es keinen Hinweis auf die Vergangenheit. Sie sind mittlerweile verwüstet und beschmiert (auch mit Hakenkreuzen) und gelten als "Lost Place".

Mit diesen Kritikpunkten konfrontierten die Filmemacher auch den damaligen Bürgermeister von Peggau, Hannes Tieber: "Mir bringt das nichts, dass die 80 Leute da draußen gestorben sind", sagte dieser in einem Interview dazu. Im Gegensatz zu vielen anderen, war eine Zeitzeugin aus dem Ort für ein Interview bereit, auch dieses ist im Film zu sehen.

Fernsehpremiere im Mai

Eineinhalb Jahre arbeiteten die beiden Schüler an dem Dokumentarfilm. Prünster und Irmler absolvierten den Dreh im Zuge einer Projektarbeit an der HTBLVA Ortweinschule, in der Abteilung FILM und MULTIMEDIA ART. Am Dienstag, dem 29. April war der Film bereits im KIZ-Royal in Graz zu sehen, am 8. Mai wird die Dokumentation um 08:40 in ORF III ausgestrahlt.

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