Derzeit ist in vielen Teilen Österreichs die Maroniernte in vollem Gange – so auch in der Marktgemeinde Kilb im Bezirk Melk, wo sich der größte Maronibetrieb Niederösterreichs befindet.
Seit 2006 baut Christian Roitner hier auf rund 9,5 Hektar Fläche seine Maroni an. Mehr als 1.000 Edelkastanienbäume werfen jetzt ihre stacheligen Früchte ab.
"Zirka 80 bis 90 Prozent davon sind geöffnet. Bei den restlichen zehn bis 15 Prozent sagen wir immer, wir müssen Geburtshilfe leisten", erzählte Roitner gegenüber dem ORF. Gemeinsam mit bis zu fünf Familienmitgliedern sammle er die herabgefallenen Maroni vom Boden auf.
Danach werden die Kastanien in drei Größen sortiert. Ein Teil wandert direkt in den Frischverkauf, der Rest kommt zur Qualitätskontrolle ins Wasserbad – dort treiben die schlechten Nussfrüchte nach oben und werden abgeschöpft. Die restlichen Maroni kommen anschließend zur Trocknung in einen Kühlraum.
Edelkastanien erfreuen sich unter Österreichs Landwirten zunehmend an Beliebtheit: Alleine in der Steiermark stieg die Anbaufläche in den letzten Jahren von knapp 50 Hektar auf über 130 Hektar. Den vollen Ertrag bringen Maronibäume nach etwa acht bis zehn Jahren – bis zu 5.000 Kilo pro Hektar fallen dann an. Geeignet sind Standorte auf 400–600 Metern Seehöhe mit saurem, lockerem Boden. Eine Besonderheit ist Edelkastanienhonig – ihm schreiben Imker besondere Heilkräfte zu.
Maroni seien nicht nur schmackhaft, sondern auch sehr gesund, betont Roitner: "Sie enthalten viele B-Vitamine, die gut für das Nervensystem sind. Maroni sind basisch, glutenfrei und auch für Allergiker geeignet. Sie entsäuern den Körper und geben zwischendurch Kraft", erklärt der Maronibauer.
Sein Tipp für Konsumenten: Beim Kauf unbedingt auf Frische achten. Die Schale soll sich nicht eindrücken lassen. Ausgetrocknete Maroni sollte man meiden. Beim Rösten gilt: Einschneiden nicht vergessen und in den zuvor vorgeheizten Ofen geben.