Am Freitag wurde über die Zukunft von Sean "Diddy" Combs entschieden. Der 55-Jährige muss 50 Monate hinter Gitter, das entspricht ungefähr vier Jahren. Mit dem Entscheid fand der Strafprozess, der vor einem halben Jahr begann, sein Ende. Diddy musste sich darin für seine angeblichen illegalen Taten gegen den Staat verantworten. Verurteilt wurde er nicht in allen Punkten.
Bereits im Juli entschieden sich die zwölf Geschworenen in New York für ein relativ mildes Urteil. Der Rapmogul wurde in zwei von insgesamt fünf Anklagepunkten schuldig gesprochen: der Beförderung zur Ausübung von Prostitution seiner Ex Cassie und der anonymen Klägerin "Jane". In den schwerwiegendsten Punkten, der Verschwörung zur organisierten Kriminalität und dem Sexhandel, wurde er freigesprochen. Diddys Anwaltsteam plädierte in allen Punkten auf nicht schuldig.
Die Staatsanwaltschaft forderte elf Jahre Haft für Diddy, die Verteidigung 14 Monate. Diddys Anwälte können das Urteil an einen höheren Gerichtshof weiterziehen und so versuchen, eine mildere Strafe zu erreichen. In den letzten Monaten stellten die Anwälte bereits mehrere Anträge auf einen erneuten Prozess – jedoch ohne Erfolg.
Vielleicht kommt dem Rapper aber auch sein alter Freund Donald Trump (79) zur Hilfe. Der Präsident hat angedeutet, eine Begnadigung in Erwägung zu ziehen. In diesem Fall würde Diddy freikommen – unabhängig vom Urteil des Gerichts.
Das verkündete Strafmaß bezieht sich auf den Strafprozess der letzten Monate. Darin wurden Diddys Taten verhandelt, die er gegen den Staat begangen haben soll. Noch offen sind die über hundert Klagen, die Privatpersonen gegen den Musiker eingereicht haben. Die Vorwürfe, die sich mehrheitlich um sexuellen Missbrauch und Gewalt drehen, sind Teil eines separaten Zivilprozesses gegen Diddy. Die Verurteilung im Strafprozess hat keinen Einfluss darauf und der Rapper muss sich den Anschuldigungen auch aus dem Gefängnis stellen.
Ob und wann der Prozess stattfindet, ist aktuell aber noch unklar. Die Kläger fordern überwiegend Schadensersatz in Form von Geld. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Parteien außergerichtlich einigen werden, die Klagen sind aktuell hängig.