Ein Influencer, der mit Videos von Spritzenangriffen auf Passanten TikTok-Follower gewinnen wollte, ist in Paris zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Am Freitag setzte das Strafgericht der französischen Hauptstadt dabei sechs Monate Haft zur Bewährung aus. Zudem wurde eine Geldstrafe von 1.500 Euro gegen den 27-jährigen Ilan M. verhängt.
Im Juni hatte der Influencer mehrere Videos auf TikTok veröffentlicht, in denen er vermummt Menschen auf der Straße oder in Parks mit Spritzen stach. "Ich habe jedes Mal gesagt, dass es ein Scherz sei, dann haben sie sich abgeregt", erklärt er vor Gericht. Die Spritze sei leer gewesen.
Der 27-Jährige gab an, er habe die Zahl seiner Follower erhöhen wollen, um später Werbung für Sportkurse zu machen. Er habe zuvor ähnliche, viral gegangene Videos aus Portugal gesehen. Seine eigenen Clips mit dem Titel "Der verrückte Piekser" wurden millionenfach aufgerufen. Geld von der Plattform habe er dafür jedoch nicht erhalten.
Angezeigt wurde der Influencer von einem Mann, der nach einem Angriff wegen eines traumatischen Schocks eine Woche arbeitsunfähig war.
Die Staatsanwaltschaft betonte, dass die Angst vor Spritzenangriffen im Sommer in Paris weit verbreitet gewesen sei. Nach der Fête de la Musique am 21. Juni wurden 145 Fälle von Spritzen- und Nadelangriffen auf Mädchen und Frauen gemeldet – in den meisten Fällen konnten die Vorfälle jedoch nicht nachgewiesen werden.
