Kurioser Fall

Inder legt brisantes Geständnis ab – Abschiebung droht

Er arbeitet, zahlt Steuern und ist voll integriert. Doch Gewissensbisse brachten Vipul P. nun zu einem folgenschweren Geständnis.
Newsdesk Heute
05.10.2025, 22:25
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Bereits vor zehn Jahren kam der Inder Vipul P. mit seiner Familie nach Deutschland. Seither lebt er im Bundesland Baden-Württemberg, hat einen Job und zahlt Steuern. Seine beiden Kinder besuchen die Schule und seine Frau arbeitet als Kosmetikerin und in der Gastronomie.

Die perfekte Integrationsgeschichte des ausgebildeten Mechanikers und seiner Familie hat allerdings einen dunklen Makel, den Vipul P. zehn Jahre verschleierte, ehe ihn im Frühjahr sein schlechtes Gewissen zu sehr belastete und er reinen Tisch machte.

Bei Einreise getrickst

Im Jahr 2014 wurden er und seine Familie von Schleppern mit gefälschten Papieren nach Paris gebracht. Dann ging die Reise nach Deutschland weiter. Wie Vipul P. gegenüber der "Bild" sagte, habe er sich drei Jahre jünger gemacht und die Vornamen seiner Familienmitglieder verändert. An die Schleuser habe er 15.000 Euro bezahlt.

Im Jahr 2017 wurde sein Asylantrag noch abgelehnt, doch sein Chef setzte sich für Vipul P. ein. Mittels eines Ausbildungsvertrags konnte er eine Duldung für ihn erzielen. Laut dem Chef sei der Inder einer seiner besten Mitarbeiter.

Abschiebung droht

Dieser fühlte sich mit der Trickserei jedoch nicht mehr wohl. Daher ging Vipul P. zur Ausländerbehörde und legte dort seinen echten indischen Reisepass vor. Jetzt soll er Deutschland innerhalb von 30 Tagen verlassen, ansonsten droht die Abschiebung. Seine Frau und Kinder dürfen jedoch bleiben.

Gegenüber der "Bild" sagte ein Behörden-Sprecher, dass das Erschleichen eines Aufenthaltstitels durch falsche Angaben "eine Straftat, die im Höchstmaß mit Freiheitsstrafe von drei Jahren geahndet werden kann" sei.

Nun springt der Chef des Familienvaters erneut für diesen in die Bresche. Er habe für Vipul P. ein erweitertes Führungszeugnis beantragt. Der Inder sei ein unbeschriebenes Blatt, über all die Jahre habe er sich nichts zu schulden kommen lassen.

Das sagt die Politik

Seitens der Migrations- und Justizministerin von Baden-Württembergs, Marion Gentges (CDU), hieß diesbezüglich zur Zeitung: "Wir müssen wissen, wer hier ist. Deshalb verlangen wir von den Menschen, die hier Schutz suchen, dass sie mit offenen Karten spielen."

Verschleiere jedoch jemand seine Identität, müsse er mit harten Konsequenzen zu rechnen. Gentges zufolge gehe es hier um die Sicherheit Deutschlands. Es gibt für Vipul P. aber noch Hoffnung: "Wenn es im Einzelfall gut integrierte Menschen trifft, kann ein Härtefall vorliegen. Das muss man prüfen."

Gleichzeitig gibt die Migrationsministerin dennoch zu bedenken, dass die Voraussetzungen sehr streng seien. Nichtsdestotrotz möchte es der Chef des Inders versuchen. Am Donnerstag wolle er den Härtefallantrag stellen.

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