Rippen brechen für XS-Taille

Rib Remodeling – so gefährlich ist die Trend-OP

Für eine schmale Taille werden beim Rib Remodeling die unteren Rippen gebrochen, die anschließend in einer Fehlstellung wieder zusammenwachsen.
23.10.2025, 08:48
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Schmale Taille, breite Hüften – was Kim Kardashian aktuell als Ganzkörperanzug verkauft, gibt es auch als Beauty-Eingriff. Beim Rib Remodeling (also der Rippenremodellierung) werden die letzten zwei bis sechs Rippen angebrochen und so in den Körper eingedreht, dass die Taille schmaler wird. Laut der Amerikanischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie trendet die OP in den USA. Die Schweizer Schönheits-Chirurgin Tatjana Lanaras erklärte gegenüber "20 Minuten", was hinter dem Trend steckt – und wo die Probleme liegen.

Was macht Rib Remodeling aus?

"Das Rib Remodeling dient einer schmaleren Taille und ist eine rein ästhetische OP", erklärt Lanaras. Anders als beim früheren Barbie-Makeover, bei dem die unteren, freistehenden Rippen komplett entfernt wurden, werden sie hier laut Ärztin angebrochen und heilen in einer neuen Position zusammen.

Damit die Taille am Ende schlanker ist, braucht es Hilfe. "Die Rippen werden über kleine Schnitte außen an der Seite des Brustkorbs gebrochen. Anschließend müssen die Patientinnen und Patienten über mindestens drei Monate ein Korsett tragen." Laut Lanaras werden die Rippen so nach innen gedrückt. "Der provozierte Bruch soll in einer gewünschten Fehlstellung verheilen." Wird das Korsett nicht ausreichend lang getragen, können die Rippen wieder in ihre ursprüngliche Position zurückkehren.

Welche Risiken drohen?

Nach dem Eingriff stehen die Rippen anders als zuvor – das kann Folgen haben. "Die Rippen, auch die unteren, stabilisieren den Brustkorb. Nach der OP berichten einige von eingeschränkter Beweglichkeit und reduzierter Muskelkraft", sagt Lanaras. Auch die Atmung könne beeinträchtigt sein, da die Atemmuskulatur am Brustkorb ansetze.

Sportliche Menschen müssen ebenfalls aufpassen: "Trägt man das Korsett nicht lange genug und trainiert nach der Heilung die Bauchmuskeln stark, können die Rippen durch den Muskelzug wieder nach außen gezogen werden." Auch wenn vorab nicht geklärt wurde, ob ein Patient oder eine Patientin unter Osteoporose leidet, kann es zu Komplikationen kommen: "Die Knochenheilung ist dann verlangsamt, und das Korsett muss länger getragen werden." Dr. med. Lanaras sagt aber auch: "Bisher ist die Studienlage noch sehr dünn. Langzeitergebnisse nach dem Rib Remodeling sind nur spärlich vorhanden."

Dazu kommen die typischen Risiken einer Beauty-OP: "Der Eingriff geschieht unter Narkose und es können Entzündungen und Nachblutungen auftreten." Besonders heikel: die Nähe zur Lunge. "Das Lungenfell kann verletzt werden oder es kann ins Lungenfell einbluten", warnt Lanaras. Verheilen die Rippen falsch oder nicht komplett, drohen Nervenschmerzen oder Fehlstellungen.

Kommt die OP nach Österreich?

Auch in Europa wird der Eingriff bereits vereinzelt angeboten. "Trend-OPs aus den USA schwappen oft zu uns herüber", so Lanaras. "Wenn sich jemand für den Eingriff interessiert, sollte man unbedingt schauen, ob der Chirurg oder die Chirurgin die nötige Expertise für die noch eher seltene OP hat." Denn: In der Schweizer Standardausbildung in der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie gehört das Ribcage Remodeling nicht zu den Pflichtoperationen für die Erlangung des Facharzttitels. "Für die nötige Expertise müsste jemand in einer Spezialklinik hospitiert haben."

Wo liegen die Kosten?

Laut diverser Anbieter in den USA soll der Eingriff 5.500 Dollar (4.700 Euro) aufwärts ausmachen. Tatsächlich wird jedoch von Kosten im fünfstelligen Bereich zwischen 20.000 und 30.000 Dollar berichtet.

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