Simulationsraum für Pfleger

"Room of Risks" – Stadtrat Hacker auf Gefahrensuche

Im "Room of Risks" in der Klinik Hietzing suchen Pfleger nach Gefahrenquellen bei Patienten. Auch Stadtrat Peter Hacker stellte sich der Challenge.
Christine Ziechert
17.11.2025, 16:19
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Ein Energy-Drink und Zuckerpäckchen am Tisch einer Diabetes-Patientin (76), eine Schnabeltasse für eine Patientin (77) mit Schluckstörungen, ein fehlendes Identifikationsarmband oder eine falsche Patientenakte: Im "Room of Risks" in der Klinik Hietzing können Pfleger in Ausbildung ganz stressfrei an einer Risikosimulation teilnehmen und mögliche (lebensbedrohliche) Gefahren entdecken.

In 12 Minuten sollen die Pfleger bei drei "Patienten" (Puppen), deren Krankengeschichte sie zuvor erhalten haben, möglichst viele Risiken finden. Wichtig dabei: Die Fehler sollen nicht mündlich kundgetan oder korrigiert, sondern schlicht und einfach notiert werden. "Noch nie hat es jemand geschafft, alle Risiken zu finden. Falls Sie alle Gefahren entdecken, dann haben wir tatsächlich etwas falsch gemacht", lacht Manfred Zottl vom Team Patienten-Sicherheit im Rahmen eines Medien-Lokalaugenscheins.

"Room of Risks" besteht seit 2023

Auch Gesundheits-Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Wigev-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb stellten sich der "Risk"-Challenge: "Wir haben viele Risiken erkannt. Das liegt natürlich auch daran, dass man weiß, dass da ganz viele eingebaut wurden. Man hat ständig das Gefühl, dass man irgendwas übersehen hat, was bei mir zweifelsohne der Fall war. Aber gleichzeitig haben wir auch vieles entdeckt, gesehen und wahrgenommen. Man beginnt, seine Sinne zu fokussieren", zieht Hacker ein positives Risiko-Resümee.

Eingeführt wurde der Risiko-Raum nach Schweizer Vorbild im Dezember 2023 – auf Initiative von Carmen Kreuzer, Zentrale Praktikumskoordinatorin der Klinik Hietzing. Im Jahr 2024 nahmen bereits über 100 Auszubildende teil, darunter Studierende, Pflegefachassistenten und Operationstechnische Assistenten.

Schärfen der Beobachtung

"Die Klinik Hietzing ist ein Vorbild in Sachen Patientensicherheit – mit dem 'Room of Risks' schafft sie neue Maßstäbe. Wir setzen seit Jahren auf eine konsequente Sicherheitskultur – Konzepte wie dieses zeigen, dass Sicherheit kein einmaliges Projekt ist, sondern eine Haltung, die wir nachhaltig in unseren Strukturen verankern", meint Kölldorfer-Leitgeb und kündigt an, dass das Konzept auf alle Wigev-Standorte ausgeweitet werden soll.

Pflegedirektorin Andrea Sailer ergänzt: "Patienten-Sicherheit ist eine der Kernaufgaben unseres Gesundheitssystems. Mit dem 'Room of Risks' schaffen wir ein Lernumfeld, in dem Fehler keine Angst machen, sondern Erkenntnisse ermöglichen. Das stärkt Aufmerksamkeit, Selbstvertrauen und Kompetenz unserer Auszubildenden."

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