Drastische Maßnahme

"Nicht sattelfest"– Streit um Gastpatienten eskaliert

Bis 2030 will die Stadt Wien die Zahl der Gastpatienten in Wien mehr als halbieren – sollte es keine Einigung mit NÖ und dem Burgenland geben.
Thomas Peterthalner
12.11.2025, 15:19
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"Wenn Wien ambulanter wird, betrifft das nicht nur den niedergelassenen Bereich, das gilt auch für die Krankenanstalten in unserer Stadt", so Hacker bei der Präsentation des neuen Strukturplans "Gesundheit Wien 2030". "Digital vor ambulant und stationär", lautet das Motto.

Halbierung bei Gastpatienten

Vor allem die Aufenthalte der Gastpatienten in Wien sollen drastisch gekürzt werden – erstmals wurde nun in dem Strukturplan eine Ziel definiert. Laut Stadt soll die Zahl der in Wien stationär aufgenommenen Gastpatienten von 70.000 im Jahr 2022 auf 34.000 im Jahr 2030 mehr als halbiert werden.

OP-Tourismus als Ärgernis

"Wir rechnen mit diesen Zahlen, diese können sich aber aufgrund von Vereinbarungen noch ändern", so Hacker. Alleine im Vorjahr hat die Stadt Wien 610 Millionen Euro für Gastpatienten – die Mehrheit davon stammt aus NÖ und dem Burgenland – ausgegeben. In Zeiten von Sparprogrammen ein Ärgernis für die Stadtregierung. Vor allem der "OP-Tourismus" bei planbaren Eingriffen ist den Wienern ein Dorn im Auge.

"Nicht ganz sattelfest"

Man müsse dem neuen niederösterreichischen Spitalslandesrat Anton Kasser (VP) aber noch Zeit geben, sich einzuarbeiten, meint Hacker. "Er ist noch nicht ganz sattelfest", kann sich Hacker einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. Kasser ist erst seit Ende September im Amt. "Niederösterreich muss sich entscheiden, ob es streiten oder planen will", so Hacker. Sollte es eine Einigung mit den Ländern geben, sei man auch bereit mehr Gastpatienten aufzunehmen. Die Versorgung im Akutbereich bleibe natürlich in vollem Umfang erhalten.

Ostregion soll Kosten teilen

Hacker fordert eine Einigung über die Kostenaufteilung in der Ostregion. Die Patientenversorgung sollte von den drei Ländern gemeinsam geplant werden. Die Stadt habe bereits "aus Notwehr" unsympathische Maßnahmen gesetzt, so Hacker. "Die Verteilung wäre überregional effizienter zu gestalten", so der Stadtrat. "Ich hoffe auf eine Einigung mit NÖ und dem Burgenland bei einem Gesundheitsgipfel."

{title && {title} } pet, {title && {title} } 12.11.2025, 15:19
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