Bettensperren in den Spitälern sorgen derzeit in Wien für Aufregung. Im Jahr 2024 waren laut Zahlen der Stadt Wien im Schnitt 1.199 Betten gesperrt – heftige Kritik daran kam von Wiens VP-Chef Markus Figl. Gleichzeitig gibt es aber laut Stadt im Schnitt auch 1.236 freie Betten. Diese dienen als wichtige Reserve für saisonale Belastungsspitzen – gerade jetzt im Winter seien diese ein notwendiger Puffer. Insgesamt verfügt der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) über 6.000 Betten – mit den Fondsspitälern sind es sogar 9.200 Betten in ganz Wien.
"Bettensperren sind ein übliches Instrument im Klinikmanagement", heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP). Gründe dafür können sein: Sanierungen, technische Wartungen, Infektionsgeschehen wie aktuell RSV oder Corona, aber auch kurzfristige Personalengpässe.
Der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev), größter Akutversorger der Stadt, steht im Zentrum der Notfallversorgung. 2024 wurden laut Stadt über 209.400 Patientinnen und Patienten von Rettungsdiensten in Wigev-Häuser gebracht – das entspricht einem Einsatz alle zweieinhalb Minuten. Am Tag landen 90 Prozent, in der Nacht sogar 96 Prozent aller Rettungsfahrten in den Kliniken des Gesundheitsverbunds. Ziel des Bettenmanagements ist es laut Stadt, Behandlungen und Operationen ohne Verzögerung erledigen zu können.
"Akutspitäler sind kein Erholungsheim am Waldrand, in dem täglich der Kopfpolster gelüftet wird. Akutspitäler sind Hochleistungszentren mit ständig wechselnder Dynamik", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) zu "Heute". Diese habe der Wigev "unter exzellenter Kontrolle". Drei Viertel aller Spitalsleistungen in Wien finden in den Wigev-Häusern statt – ein "Leistungsausweis, der jedem Vergleich standhält", so Hacker.
Bettensperren werden kurzfristig aktiv gesteuert und regelmäßig evaluiert. Langfristig setzt die Stadt aber auf vier zentrale Maßnahmen: Mehr Ausbildungsplätze in der Pflege, bessere Arbeitsbedingungen, intensivere Personalgewinnung im In- und Ausland sowie laufende bauliche Modernisierungen.
Diese Strategie zeige bereits Wirkung: 2024 wurden 3.368 neue Mitarbeiter aufgenommen – ein Plus von 6,2 Prozent. Die Fluktuation sank auf rund neun Prozent. In der Pflege liegt der Besetzungsgrad derzeit bei 95 Prozent, bei Ärztinnen und Ärzten bei 94 Prozent. Auch die Leistungszahlen steigen: 243.600 stationäre Aufnahmen, 5,2 Millionen ambulante Kontakte, 140.466 Operationen – ein Zuwachs von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.