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Rosenkrieg um Klimabonus: Geld landet auf Konto von Ex

Einem Kärntner wurde der Klimabonus ausbezahlt, dennoch sieht er keinen einzigen Cent davon. Der Grund: Das Geld landete auf dem Konto seiner Ex.

Robert Cajic
Georgs Klimabonus landete bei seiner Ex – zurückgeben will sie den Fünfhunderter aber keineswegs.
Georgs Klimabonus landete bei seiner Ex – zurückgeben will sie den Fünfhunderter aber keineswegs.
Heute

Die Klimabonus-Auszahlung entwickelt sich für tausende Österreicher zu einer schier endlosen Odyseediese Personen bekommen den Bonus erst 2023. So auch für "Heute"-Leser Georg* (Name von der Redaktion geändert), der seinen Anti-Teuerungs-Fünfhunderter zwar bekam, jedoch nicht darauf zugreifen kann. Das Geld landete nämlich auf dem Konto seiner Ex-Freundin. Die ehemalige Partnerin weigert sich jetzt, ihrem früheren Geliebten das Geld zurückzugeben.

Früheres Gemeinschaftskonto als Ursprung des Problems

Jahrelang nutzte das ehemalige Paar ein Gemeinschaftskonto – jene Kontodaten wurden auch dem Portal FinanzOnline bekanntgegeben. Als sich das Pärchen trennte, verblieb das gemeinsame Bankkonto der Ex-Freundin des Kärntners. Diese freute sich Anfang Oktober über beide Ohren auf den völlig überraschenden Doppel-Bonus.

"Wir haben einen Kaffee miteinander getrunken, um ein paar Dinge zu besprechen, als sie meinte, dass ihr der Klimabonus zweimal ausgezahlt wurde. Da wurde ich skeptisch", so der 31-jährige Kärntner im Gespräch mit der Redaktion.

Ex-Freundin pfeift auf Klimabonus-Rückforderung

Nach kurzer Recherche war klar: Einer der beiden Klima-Fünfhunderter gehört Georg. Höflichst und mit einer vollen Ladung Geduld versuchte der Villacher, seinen Klimabonus zurückzuerobern. Doch seine Ex spielte nicht mit: "Sie meinte einfach, dass ich mich beschweren gehen soll, wenn mir das nicht passt!"

"Empfänger für Daten-Richtigkeit verantwortlich"

Auf Anfrage von "Heute" meinte eine Pressereferentin des Klimaschutzministeriums: "Der Klimabonus wird auf das Konto überwiesen, wenn die Empfänger dieses Konto bei FinanzOnline hinterlegt haben und das Konto seit Jänner 2020 aktualisiert oder verwendet wurde." Man tue das, "um sicherzustellen, dass wir nur an korrekte und aktive Konten überweisen".

Grundsätzlich seien die jeweiligen Empfänger für die Richtigkeit der Daten in FinanzOnline verantwortlich. Klar ist laut der Ministeriums-Sprecherin: "Natürlich ist der Herr der rechtmäßige Empfänger des Klimabonus – und er kann diese Geldsumme natürlich zurückfordern."

Gericht als nächste Station?

Das Klimaschutzministerium kann dieses Geld nicht für den Villacher rückbuchen, weil das Konto korrekt vom Empfänger in FinanzOnline eingetragen wurde. Nichtsdestotrotz hatte die Pressereferentin einen Tipp für den 31-Jährigen parat: "Wir würden dazu raten, sich – wenn möglich – mit der ehemaligen Partnerin zu einigen. Wenn das nicht möglich ist, kann der Herr seine Forderung natürlich auch gerichtlich durchsetzen“, heißt es aus dem Klimaschutzministerium. Ob die beiden Getrennten eine Einigung erzielen werden, ist derweil unklar.