Skulpturen verkauft

"Schaden für Österreich" – Sobotka geht auf FPÖ los

Der Verkauf von zwei Skulpturen aus dem Parlament sorgt bei Ex-Nationalratspräsident Sobotka für großen Ärger. Kritik hagelt es an der FPÖ.
Newsdesk Heute
28.06.2025, 11:38
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Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) sorgt mit einem spektakulären Kunstverkauf für Schlagzeilen – und für frisches Geld in der Staatskasse. Zwei Skulpturen des international renommierten Künstlers Erwin Wurm wurden für 240.000 Euro an diesen zurückverkauft.

"Ich danke der Parlamentsdirektion für die sachliche und professionelle Verhandlungsführung sowie dem Künstler für sein Einverständnis", so Rosenkranz gegenüber der "Krone". Der Rückverkauf sei angesichts notwendiger Sparmaßnahmen gerechtfertigt.

Sobotka empört

Während sich SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer über den Geldregen freuen dürfte, zeigt sich Rosenkranz’ Vorgänger im Amt, Wolfgang Sobotka (ÖVP), schwer erzürnt. Der bekennende Kunstfreund hatte die Skulpturen einst für das Hohe Haus erworben – und spricht nun von einem "Skandal".

"Das ist Kickl-Populismus in Reinkultur", schimpft Sobotka im Gespräch mit der "Krone". "Verkaufen wir als Nächstes die Schätze des Kunsthistorischen Museums?" Er verweist auf internationale Praxis: In Deutschland etwa sei ein fixer Prozentsatz öffentlicher Bausummen für Kunst vorgesehen – ein klares Zeichen für die Bedeutung kultureller Werte in staatlichen Einrichtungen.

"Ein Schaden für ganz Österreich"

Mit den Wurm-Skulpturen habe das Parlament laut Sobotka einen niederschwelligen Zugang zu moderner Kunst geboten – ein Beitrag zur kulturellen Identität einer Kulturnation. Und auch wirtschaftlich sei der Rückverkauf fragwürdig: Die Werke seien einzeln deutlich mehr als 240.000 Euro wert.

"Der Verkauf ist nicht nur eine Schande, sondern auch ein wirtschaftlicher Schaden für ganz Österreich", so Sobotka abschließend.

FPÖ schießt zurück

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz übte am Samstag scharfe Kritik an den Vorwürfen Sobotkas. "Dass Wolfgang Sobotka wenige Tage vor seinem Ausscheiden aus dem Amt im Alleingang ein teures Kunstwerk für das Parlament angekauft hat – ohne jede Rücksprache mit den anderen Parlamentspräsidenten – zeigt einmal mehr, wie verantwortungslos und selbstherrlich er sein Amt geführt hat", erklärte Schnedlitz in einer Aussendung.

Besonders empört zeigt sich der Freiheitliche darüber, dass der Ankauf "zu einem Zeitpunkt erfolgte, als die ÖVP längst wusste, in welch desaströsem Zustand sich die finanzielle Lage unseres Landes befindet". Sobotka habe "das Geld der Steuerzahler ausgegeben, als wäre es sein eigenes – und das in einem Alleingang ohne jegliche Abstimmung". Für Schnedlitz ist das "politisch unanständig" und zeuge "von einem Amtsverständnis, das jeder demokratischen Kultur entbehrt".

Die Rückabwicklung durch Nachfolger Walter Rosenkranz sei ein "notwendiger und verantwortungsvoller Schritt, um das Vertrauen in die Integrität des Hohen Hauses wiederherzustellen". Schnedlitz abschließend: "Sobotkas Amtsführung war die schlechteste in der Geschichte aller Parlamentspräsidenten – geprägt von parteipolitischer Voreingenommenheit, fehlender Objektivität und permanentem Machtmissbrauch."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.06.2025, 12:25, 28.06.2025, 11:38
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