Kurz vor Heizsaison

"Schluss mit der Abzocke" – 2.900 Euro Heiz-Nachzahlung

Trotz Sommerwetter, schon bald beginnt die Heizsaison. Eine Siedlung in Wiener Neustadt kämpft noch immer mit horrenden Fernwärme-Nachzahlungen.
Michael Pollak
29.08.2025, 05:30
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Die Robert-Stolz-Siedlung in Wiener Neustadt. 190 Wohnungen werden hier derzeit bewohnt, doch ein Drittel der Mieter plagen große finanzielle Sorgen. "Etwa 30 % haben Nachzahlungen von mehr als 1.000 Euro bei der Fernwärme", verrät Hannes Winkler, der Siedlungssprecher im Gespräch mit "Heute".

Er beschreibt ein Extrembeispiel: "Von einer Frau werden 2.900 Euro gefordert – wie soll das gehen, wie soll man sich das leisten können?" Die Bewohner klagen, ihre Abrechnungen seien undurchsichtig. Wieder ein Beispiel: "Da gibt es etwa zwei gleich große Wohnungen beide haben knapp 70 Quadratmeter, der eine Bewohner soll 2.000 Euro zahlen, der andere bekommt aber eine Gutschrift. So groß kann der Unterschied der Heizkosten bei gleicher Größe echt nicht sein!", sagt der besorgte Sprecher der Siedlung.

Wohnungen leer – zu teuer

Mittlerweile sorgen die hohen Kosten für Leerstände im Wohnbau, so Winkler: "30 stehen leer, das wollen die Leute nicht mehr zahlen."

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Kritik an dem Heizkosten‑Abrechnungsgesetz kommt jetzt auch von der FPÖ Niederösterreich. "Während Strom‑ und Gaskunden ihren Anbieter wechseln können, sind Fernwärmekunden praktisch festgenagelt – abhängig vom Versorger und von Abrechnungsfirmen. Die Endabrechnung kommt oft erst sechs Monate nach Ende der Periode. Kunden können das Abrechnungsunternehmen nicht wählen – eine Quasi‑Monopolstellung", sagt FPÖ-NÖ Energiesprecher Dieter Dorner.

Eine Million Wohnungen und Häuser heizen mit Fernwärme

Mehr als eine Million Haushalte in Österreich sind an das Fernwärme-Netz angeschlossen. Viele kämpfen mit "drastischen Erhöhungen bei den Vorschreibungen."

Die Blauen fordern einige Besserungen für Bewohner: So soll auch für diese Energieform die E-Control zuständig sein als "Kontroll‑ und Schlichtungsinstanz." Weiters solle die "Endabrechnung binnen zwei Monaten, und nicht erst in sechs", ausgestellt werden.

"Monopol durchbrechen"

Vor allem aber: "Das Quasi‑Monopol der Ablese‑ und Abrechnungsfirmen soll durchbrochen werden", es solle ein Wahlrecht über den Dienstleister geben.

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