"Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten", sagt Gerhard Nestinger, ein Freiwilliger beim "OMA/OPA-Projekt" in Niederösterreich. Die Mission: Das psychosoziale Lernhilfe-Projekt soll sozial benachteiligte Minderjährige und Kinder mit Lernproblemen unterstützen.
Nestinger hat einen praktischen Zugang zur Integrationsfrage in Österreich. Im "Heute"-Gespräch erzählt er von einem ukrainischen Jungen. Nach einem Jahr in Österreich soll er dank des "OMA/OPA-Projekts" schon jetzt gut Deutsch sprechen.
Gerhard Nestinger beschreibt seine Rolle im "OMA/OPA-Projekt" als Opa, wie er lachend erzählt. Der Freiwillige wünscht sich, dass "die Kinder durch seine Hilfe gute Österreicher werden", wie er gegenüber "Heute" sagt.
"Die Kinder sollen ihre Herkunft und ihre Religion nicht verleugnen. Aber mein Ziel ist, dass ich aus den Kindern in Zukunft gesellschaftlich engagierte Personen mache. Österreicher, die sich in unserer Gesellschaft wohlfühlen und daran teilhaben. Sie sollen gut Deutsch sprechen, Berufe erlernen und so Mitglieder der Gesellschaft werden."
Besonders gefalle es ihm, "mit jungen Menschen zu arbeiten und auf einen Weg zu bringen." Er sieht sich als Mentor seiner Schützlinge, nicht als Lehrer. Ein Schwerpunkt bei ihm ist das Lesen. So würden Kinder auch gleich die Rechtschreibung dazuerlernen. "Ich gehe gern zu OMA/OPA", erzählt Nestinger stolz über die Lernhilfe.
„Wir erwarten von unseren Freiwilligen nicht, dass sie den Stoff kennen“, stellt Sonja Rappold klar. Sie ist Projektleiterin der Standorte Wien, Krems und Amstetten. Es gehe um die Unterstützung beim Lernen, nicht um Nachhilfe.
Seit mehr als 10 Jahren gibt es das "OMA/OPA-Projekt" in zweifacher Ausführung in Niederösterreich: in Krems und in Amstetten. Laut Website des Vereins NL40 ist das Projekt an bildungs- und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche gerichtet. "Krems und Amstetten sind kleinere Standorte", erläutert Rappold. In Krems gibt es 17 Freiwillige, in Amstetten nur vier.
Neugierig geworden? Infos über das "OMA/OPA-Projekt" gibt´s am Nachmittag des 17. September an der Mittelschule Amstetten. Über Bewerbungen mit Motivationsschreiben freut sich Rappold unter: [email protected]
Aktuell werden in Amstetten dringend Freiwillige gesucht, auch für Krems gebe es Bedarf. Auch Gerhard Nestinger würde sich mehr Hilfsbereite wünschen, die sich an seiner Seite für die Zukunft der Kinder einsetzen.
Der Projektname "OMA/OPA" werde aber oft missverstanden, so Rappold. Einen Großteil bilden zwar die Pensionisten, aber es gebe auch junge Freiwillige. Der Projektname soll sich auf die Ressource Großeltern beziehen, die bei Familien mit Migrationshintergrund oft fehlt. Die Freiwilligen sollen diese Rolle dann übernehmen. Ziel ist, Kindern als Bezugsperson Mut und Zuspruch zu geben.
Das Projekt ist laut Rappold für beide Seiten ein Gewinn: Die Kinder lernen nette Personen kennen, um jegliche Fragen stellen zu können. Die Freiwilligen lernen jemanden aus einer anderen Kultur kennen.