Nur noch vier Wochen bis zum Schulstart in Wien – und die Suche nach Verstärkung in den Wiener Lehrerzimmern macht auch im Sommer keine Pause. Das erste Mal wird auch in den Ferien gezielt nach Lehrkräften gesucht – von 11. bis 16. August gibt es laut Bildungsdirektion das nächste Bewerbungsfenster. 1.250 neue Pädagogen wurden bis Mitte Juli den Wiener Schulen zugewiesen.
Doch noch immer fehlen kurz vor Schulstart noch viele Lehrer. Gewerkschafter Thomas Krebs schlägt in ORF "Wien Heute" Alarm. Vor allem in Pflichtfächern wie Deutsch und Sport für Mädchen sowie bei Deutschförderkräften besteht nach wie vor ein großer Mangel. An manchen Schulen sind Quereinsteiger schon in der Mehrheit im Lehrerkollegium, so Krebs. Viele sind überfordert – vor allem junge Lehrkräfte kündigen oft schon nach kurzer Zeit wieder.
Die ÖVP Wien sieht den Schulstart in Wien gefährdet. "Wenige Wochen vor Schulbeginn will die Bildungsdirektion erst erheben, wie viele hundert Lehrer eigentlich fehlen. Das ist kein Missmanagement mehr, sondern grobe Fahrlässigkeit", so VP-Klubobmann und Bildungssprecher Harald Zierfuß. "Lehrervertreter Thomas Krebs bringt es auf den Punkt: Schluss mit dem Herumwurschteln. Wir brauchen nachhaltige Maßnahmen gegen die Lehrflucht und die zahlreichen Kündigungen von Wiens Pflichtschullehrern."
Der Lehrermangel sei mittlerweile strukturell – Quereinsteiger seien vielerorts bereits in der Überzahl, was selbst die Gewerkschaft als langfristig untragbar bezeichnet. "Wir brauchen endlich attraktive Rahmenbedingungen, mehr Unterstützung an den Schulen und eine ehrliche Analyse, warum so viele Lehrerinnen und Lehrer Wien verlassen."