FPÖ ortet "Diskriminierung"

Schnitzel im Zug mit Kartenzahlung um 70 Cent günstiger

Das Wiener Schnitzel kostet mit Kartenzahlung im ÖBB-Speisewagen 13,80 statt 14,50 Euro – die FPÖ kritisiert die Diskriminierung von "Barzahlern".
Niederösterreich Heute
26.06.2025, 07:45
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Die "Salzburger Nachrichten" deckten den Fall auf: Das Wiener Schnitzel kostet im ÖBB-Speisewagen mit Kartenzahlung 13,80 statt 14,50 Euro, der Apfelstrudel 8 statt 8,40 Euro: Wer mit Karte zahlt, fährt günstiger als mit Bargeldzahlung.

Man wolle damit Gästen und Mitarbeitern entgegenkommen, heißt es seitens des Cateringanbieters DoN's, der für die ÖBB-Speisewägen die Speisen den Kunden anbietet. "Bereits heuer bezahlen rund 60 Prozent unserer Fahrgäste bevorzugt mit Karte oder digital."

Auch die ÖBB verteidigen das Bezahlsystem: Die Mehrheit der Kunden begrüße es, mit Karte zu zahlen: "In den ersten Tagen seit der Einführung sind die Kartenzahlungen um circa zehn Prozent gestiegen", so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder gegenüber den "Salzburger Nachrichten".

Scharf kritisiert wird das neue System von den nö. Freiheitlichen. "Bargeld ist gelebte Freiheit. Jeder Versuch, es zu verdrängen, ist ein Angriff auf unsere Selbstbestimmung. Wenn Kunden in ÖBB-Speisewägen als Barzahler benachteiligt werden und einen höheren Preis bezahlen müssen, dann ist das nichts anderes, als Diskriminierung und ein völlig falsches Signal in Richtung Abschaffung des Bargeldes", kritisiert Niederösterreichs Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FP) die Benachteiligung von Barzahlern in ÖBB-Speisewägen.

"Wahlfreiheit muss sichergestellt sein"

Landbauer warnt davor, dass Preisvorteile für Kartenzahlungen in staatlich mitfinanzierten Bereichen wie der ÖBB de facto ein indirekter Aufpreis für Bargeld ist. "Gerade bei öffentlichen Unternehmen und staatsnahen Betrieben, die vom Steuerzahler kräftigst mitfinanziert werden, muss die Wahlfreiheit sichergestellt sein. Der Kunde ist König und nicht der Dienstleister", so Landbauer.

Udo Landbauer (FPÖ) übt scharfe Kritik
NLK Burchhart

Laut der Zahlungsmittelumfrage 2022/2023 der Österreichischen Nationalbank (OeNB) bleibe das Bargeld das beliebteste Zahlungsmittel der Österreicher. Eine Umfrage des Linzer Market-Instituts zeige zudem, dass 81 Prozent der über 60-Jährigen in der Gastronomie bevorzugt in bar bezahlen.

"Absurdes Rabatt-Modell"

"Mit ihrem absurden Rabatt-Modell benachteiligen die ÖBB besonders ältere Fahrgäste und Pensionisten, die hier abgezockt werden. Das ist die Generation, die ihr Leben lang gearbeitet und Steuern bezahlt hat und jetzt benachteiligt wird. Das ist sozial unverantwortlich", übt Landbauer Kritik.

Niederösterreichs LH-Stellvertreter fordert daher "klare Regeln auf Bundesebene. Was wir brauchen, ist nicht die Verdrängung des Bargelds durch die Hintertür, sondern ein klares Bekenntnis zur Wahlfreiheit beim Bezahlen – gerade in staatsnahen Bereichen".

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 26.06.2025, 12:44, 26.06.2025, 07:45
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